Pakistan: Keine Gnade für Afghanen
Pakistan: Keine Gnade für Afghanen
Die pakistanischen Behörden begannen am 1. November eine groß angelegte Aktion zur Abschiebung von Afghaninnen und Afghanen ohne legalen Aufenthaltsstatus. An jenem Tag endete die Frist, die der größten Gruppe von Migranten in Pakistan gesetzt wurde, um das Land freiwillig zu verlassen.
Mehr als zwei Millionen Afghanen sollen ohne Papiere im „Land der Reinen“ leben. Mindestens 600.000 von ihnen haben Afghanistan nach der Machtübernahme der Taliban im August 2021 verlassen, über 345.000 sind seit Anfang November freiwillig zurück in ihr Land eingereist oder abgeschoben worden.
Seit über 40 Jahren nimmt Pakistan Afghaninnen und Afghanen auf, das Land war lange ein sicherer Hafen in den instabilen Zeiten Afghanistans. Ausgerechnet mitten in den Spannungen mit der Taliban-Regierung begann Pakistan mit der Massenabschiebung afghanischer Flüchtlinge.
Die Razzien beginnen vor Sonnenaufgang und dauern bis spät in die Nacht, gelegentlich begleitet von Gewalt und Diebstahl, verübt von skrupellosen und korrupten Polizisten, die die Notlage der Flüchtlinge ohne gültige Papiere ausnutzen. Die wiederholten Appelle der Vereinten Nationen, die Zwangsabschiebungen der Afghanen auszusetzen, sie blieben bis heute ungehört.
Pakistan: Keine Gnade für Afghanen | ARTE Reportage