Niger: Uran und die Folgen
Niger: Uran und die Folgen
Im Norden Nigers schloss der französische multinationale Konzern Orano, ehemals Areva, eine seine Uranminen nach fast 50 Jahren Betrieb. Zurück bleiben Menschen, die ihren sicheren Arbeitsplatz verloren haben. Andere sorgen sich um die strahlenden Altlasten aus einem halben Jahrhundert Uranbergbau.
Die ersten Uranvorkommen entdeckte die ehemalige Kolonialmacht Frankreich Ende der 1960er Jahre in der Sahara Nigers. Um die europäischen Kernkraftwerke zu versorgen, gründete das Unternehmen Orano zwei Minen. Die Region, in der bis dahin nur die Tuareg siedelten, verwandelte sich: Zehntausende kamen in der berechtigten Hoffnung auf einen Arbeitsplatz. An jeder Mine entstehen Städte: Arlit und Akokan. Als nach fast einem halben Jahrhundert die Uranressourcen erschöpft waren, schloss der multinationale Konzern eine der Minen 2021. Er versprach, die 1400 Beschäftigten umzuschulen und sich um die Berge radioaktiven Abfälle zu kümmern.
Zwei Jahre später ist die Stadt Akokan, die von der Tätigkeit der Mine abhängig war, verwahrlost, ehemalige Bergleute sind immer noch arbeitslos und die Bevölkerung sorgt sich wegen der Auswirkungen der radioaktiven Altlasten auf ihre Gesundheit. Die 140.000 Einwohner der nur wenige Kilometer entfernten Stadt Arlit befürchten, dass sie bald das gleiche Schicksal ereilen könnte, sobald die Uranadern in der zweiten Mine von Orano einmal erschöpft sind.
Niger: Uran und die Folgen | ARTE Reportage