Presseclub: Ausweg gesucht – wie ist der Nahe Osten zu retten?
Presseclub: Ausweg gesucht – wie ist der Nahe Osten zu retten?
Der Krieg im Nahen Osten wird täglich unerbittlicher, immer mehr Zivilisten sterben. Inzwischen sind israelische Bodentruppen nach Gaza-Stadt vorgerückt. „Wir befinden uns auf dem Höhepunkt der Schlacht”, ließ Ministerpräsident Netanjahu verkünden und bereitet sein Volk gleichzeitig auf einen langen Krieg vor. Die israelische Regierung will die Hamas eliminieren, da die Terrorgruppe Israel am 7. Oktober angegriffen, 1400 Menschen getötet und mehr als 200 Geiseln genommen hat – darunter viele Kinder. US-Außenminister Blinken ist in den Nahen Osten gereist, um sich für eine Feuerpause einzusetzen. Die katastrophale Lage für die Bewohner des Gazastreifens und die hohe Zahl an zivilen Opfern in dem dicht besiedelten Küstengebiet haben international Kritik am Vorgehen Israels ausgelöst. Aber nicht nur der Gazastreifen ist umkämpft. Israel wird aus dem Jemen und dem Libanon beschossen und greift seinerseits Ziele in arabischen Ländern an. Die Sorge vor einer Ausweitung des Krieges treibt die Menschen um. Könnte diese Eskalation in einen viel größeren Krieg münden? Gar in einen Stellvertreter-Krieg?
Der Iran unterstützt die Hamas und die Hisbollah im Libanon seit vielen Jahren mit Waffen und Geld und will den israelischen Staat auslöschen. Der türkische Präsident Erdogan bezeichnete die Hamas als Befreier. Wladimir Putin empfing in Russland sogar Hamas-Vertreter und bot sich als Vermittler an. Die USA und Deutschland stellen sich hinter Israel. Im Presseclub diskutieren wir: Wie sehr beeinflussen die unterschiedlichen internationalen Akteure den Konflikt, sind sie Teil der Lösung oder Teil des Problems? Und: Kann Deutschland hier eine Vermittlerrolle einnehmen?
Sollte es zum Waffenstillstand, einer Feuerpause oder gar einem Sieg über die Hamas kommen, ist vor allem die Frage, was passiert mit dem Gazastreifen? Wäre eine Verwaltung unter der Ägide der palästinensischen Autonomiebehörde denkbar oder eine internationale Verwaltung? Auch Zukunftsmodelle wie die Zwei-Staaten-Lösung für Palästinenser und Israelis müssten bei den unterschiedlichen Szenarien eine Rolle spielen. Über allem schwebt die Frage, ist der Nahe Osten noch zu retten? Ist ein friedliches Zusammenleben zwischen Palästinensern und Israelis nach den schrecklichen Geschehnissen der vergangenen Wochen zukünftig überhaupt noch möglich?
Moderatorin Ellen Ehni diskutiert mit ihren Gästen:
- Markus Bickel (Table.Media)
- Anna Sauerbrey (ZEIT)
- Robert Chatterjee (Zenith)
- Shahrzad Eden Osterer (Bayerischer Rundfunk)
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