Leidenschaft für Schiffe: Der Kreuzfahrttester
Leidenschaft für Schiffe: Der Kreuzfahrttester
Er ist auf allen sieben Weltmeeren zu Hause: Matthias Morr, der vielleicht bekannteste Kreuzfahrttester Deutschlands. Bis zu drei Monate im Jahr verbringt Morr auf See und prüft die schwimmenden Hotels auf ihre Gastlichkeit. Sein persönlicher Heimathafen ist Hamburg, idealer Ausgangspunkt für den Tester, denn fast 300 Kreuzfahrtschiffe legen hier jedes Jahr an. Viel zu tun für den Kreuzfahrttester, wenn er auch nur einen Teil sehen will. „Die Nordreportage“ begleitet Matthias Morr bei seinen Schiffschecks auf der „MS Hamburg“, der „MS Deutschland“ und der „AIDAperla“.
Matthias Morr profitiert vom Kreuzfahrtboom und hat mittlerweile eine treue Fangemeinde aufgebaut. Die Menschen schätzen seine Bewertungen und Videos im Internet, um sich vor ihrer eigenen Reise auf einem Kreuzfahrtschiff zu informieren. Die meisten Schiffe, die in Hamburg festmachen, kennt Morr bereits von früheren Besuchen. Ein sehr berühmter Kreuzfahrer ist allerdings selbst ihm bisher in seiner langjährigen Tätigkeit entgangen: die „MS Deutschland“, das aus dem Fernsehen bekannte „Traumschiff“. Morr gefällt die Einrichtung im Stil der „Titanic“, doch entdeckt er auch einige Mängel, denn selbst hier ist nicht alles Gold, was glänzt. Morr interessiert sich für jedes Detail, egal, ob es um die Qualität des Toilettenpapiers oder die des Abendessens geht.
Einen Tester an Bord zu haben, bedeutet deshalb auch Stress für die Besatzung, vor allem für den Chefkoch. Das nächste Prüfobjekt ist die kleine „MS Hamburg“, die mit nur 350 Passagieren von Kiel auf eine Kurzkreuzfahrt geht. Ihr Ziel: der Hamburger Hafen. Auf der „MS Hamburg“ reisen fast nur deutsche Gäste, deshalb ist dort alles auf sie zugeschnitten. Ob der indische Chefkoch auch weiß, was die Deutschen auf dem Speiseplan wünschen, wird Morr genau unter die Lupe nehmen. Das Showprogramm, der Wellnessbereich und die Rollstuhltauglichkeit interessieren ihn hier diesmal besonders.
Nach Ankunft der „MS Hamburg“ in der Freien und Hansestadt wird es auch für den Kreuzfahrttester etwas stressig. Ein weiteres Schiff, für das er sich interessiert, liegt gerade im Hafen: die „AIDAperla“. AIDA steht für Kreuzfahrten der XXL-Dimension, über 4000 Passagiere passen auf das Schiff. Matthias checkt hier nicht nur die Kabinen, sondern auch das Activitydeck mit Klettergarten. Er trifft Urlauber, die ihn kennen, denn in der Kreuzfahrtszene ist Morr ein kleiner Star. Die Leute lieben seine natürliche und ehrliche Art, über Kreuzfahrten zu berichten. Bei ihm erfahren sie, was es Neues auf den verschiedenen Schiffen gibt. Matthias Morr lebt von dem Interesse der echten Kreuzfahrtfans, sieht das Business aber auch kritisch. Er ist kein Lobbyist der Industrie, darauf legt er großen Wert.
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