Sophia Loren – Porträt einer Diva
Sophia Loren – Porträt einer Diva
Eine zu lange Nase, zu breite Hüften, ein zu großer Mund – an Sophia Loren scheint alles maßlos. Die italienische Schauspielerin prägt mit ihrem aufreizenden Körper und ihren facettenreichen Rollen eine ganze Epoche. Für die Filmwelt ist sie das Urbild Italiens. Eine Rolle, die sie immer wieder neu interpretiert. Was ist heute über Sophia Loren bekannt? Was ist von ihrer Karriere im allgemeinen Gedächtnis geblieben? Für die einen bleibt sie der aufreizende Kurvenstar, für die anderen wird sie für immer die ungeschminkt und in Pantoffeln daherkommende Charakterdarstellerin aus „Ein besonderer Tag“ sein. Sophia Loren wuchs in ärmlichen Verhältnissen in Neapel auf. Als unehelich geborene Tochter galt sie im konservativen Italien als Außenseiterin. Ihre ehrgeizige Mutter wollte dennoch eine Filmkarriere für sie und brachte Sophia schon früh zu Schönheitswettbewerben. Mit Erfolg: Es folgte eine Einladung zu einem Casting in der Kinostadt Cinecittà. Dort entdeckten die Herausgeber von Fotoromanen die attraktive Frau für sich. Bald schon prangt in den Zeitungskiosken Sophias Gesicht auf Dutzenden von Titeln. So trifft der erfolgreiche Produzent Carlo Ponti auf sie und nimmt sich ihrer an: Er korrigierte ihre Art zu sprechen, kleidete sie neu ein und verschaffte der jungen Sophia erste Filmrollen. Die attraktive Frau und der 22 Jahre ältere und verheiratete Carlo Ponti verlieben sich ineinander. Wieder mal zieht Sophia Loren damit den Zorn der Kirche und des konservativen Italiens auf sich und riskiert sogar die Exkommunikation. Man sieht Sophia Lorens Filme immer noch in allen Ländern und in allen Sprachen: Ob sie mit ihrem Flamencotanz Cary Grant den Kopf verdreht, durch die Straßen Neapels schlendert, die Männer immer in Schach haltend, oder auch in ihrer oscarprämierten Rolle in „Und dennoch leben sie“ – sie verkörpert alle Figuren mit derselben Intensität.
Dokumentation von Julia Bracher (F 2018, 50 Min)
Sophia Loren – Porträt einer Diva | Doku HD | ARTE