Selbstversorger: Ein Dorf in der Eifel setzt auf nachhaltiges Essen
Selbstversorger: Ein Dorf in der Eifel setzt auf nachhaltiges Essen
Robin will gutes Essen zu fairen Preisen. Er hat in seiner Heimat eine solidarische Landwirtschaft gegründet. Mithilfe der Dorfbewohner will er Gemüse ökologisch anbauen.
Noch sind Robin und seine Helferinnen und Helfer dabei, den Acker zu bearbeiten und ein Gewächshaus zu bauen und den Boden vorzubereiten, damit in diesem Jahr das erste Gemüse wachsen kann.
„Ich bin bereit Schweiß und Tränen für das Projekt zu geben. Ich hab keinen Plan B“, sagt Robin. Eigentlich hat er BWL studiert, doch schon während des Studiums fühlt er sich verloren und weiß nicht, was er mit seinem Leben anfangen soll. Er jobbt bei einem Discounter und kündigt schon nach einer Woche wieder. Es schockiert ihn, wie viele Lebensmittel im Müll landen und welche Qualität sie zum Teil haben. Die Frage, wie man Gemüse anders produzieren kann, treibt ihn um. Er macht Praktika in Gemüseprojekten. Langsam wächst die Idee in ihm.
Ein Gemüsegarten, der „Garten Idem“ für das Dorf. Die Mitglieder zahlen einen vereinbarten Beitrag und bekommen dafür von April bis November wöchentlich frisches Gemüse. Zucchini, Salate, Karotten – sechs bis zehn Gemüsesorten sollen ständig frisch vom Acker kommen. Alles im Sinne der Nachhaltigkeit – ökologisch, bio und inklusive Insektenschutz. Und jeder kann so viel und so oft er will mithelfen beim Gärtnern. So werden die Dorfmenschen zu Selbstversorgern – zumindest was das Gemüse angeht.
„Das Schönste für mich ist die Gemeinschaft. Es kommen Generationen zusammen. Das sind die aller kleinsten die ne Idee davon bekommen, wie Lebensmittel produziert werden können (…) Das ist Gärtnern, wie es unsere Großeltern getan haben und da ist es voll schön, dass auch die Oma aus dem Dorf dazu kommt“, erzählt Robin. Er schafft einen Ort für Zusammenhalt innerhalb der Dorfgemeinschaft.
Für ihn war klar, dass er das Projekt mit dem Gemüseanbau nur in seiner Heimat umsetzten will. Er liebt die Eifel, die Landschaft und dort kennt er die Menschen, hat seine Familie. Ein Dorfkind, das sich bewusst für das Leben auf dem Dorf entschieden hat.
Für den Start braucht er rund 15.000 Euro. Knapp 6.000 Euro kommen bei einer Crowdfunding Kampagne zusammen. Noch fehlen ein paar Mitglieder, doch Robin hofft, dass seine Idee aufgeht und dass er auch davon leben kann. „Auch wenn ich mal Zweifel habe, es kommen immer zu richtigen Zeit die richtigen Menschen, die mich motivieren und begeistert von der Idee sind“, sagt Robin. Er ist voll motiviert und sehr gespannt auf die erste Ernte.
Ein Film von Tina Bonin und Svenja Kaiser (Redaktion), Kevin Dammer, Hannah Liesenfeld (Kamera), Timo Tautges (Drohne) & Florian Felix Klein (Schnitt)
00:00 Robin und das Projekt
02:11 Ein Gewächshaus bauen
03:41 HelferInnen aus dem Dorf
05:10 So findet Robin seinen Weg
07:29 Aktionstag auf dem Acker
11:06 Zusammen schaffen wir es
Selbstversorger: Ein Dorf in der Eifel setzt auf nachhaltiges Essen | Dorfmenschen
Dorfmenschen ist eine Liebeserklärung an das Dorf. Jede Folge: Ein Mensch & ein Dorf und eine packende Geschichte über Gemeinschaft und Zusammenhalt. Dorfmenschen, das neue Doku-Format der Landesschau Rheinland-Pfalz.