Schicksalswahl in Südafrika
Schicksalswahl in Südafrika
Für Südafrika ist 2024 ein Schicksalsjahr: 30 Jahre nach dem Ende der Apartheid stehen wegweisende Wahlen an. ZDF-Korrespondentin Verena Garrett zeigt, wie es um das Land steht.
Die Hoffnungen für Südafrika waren vor 30 Jahren riesig. Nelson Mandela befreite das Land als erster schwarzer Präsident von der rassistischen Unterdrückung und führte es in die Demokratie. Doch von Mandelas Vision ist nicht viel geblieben.
Mandelas Partei – der African National Congress – regiert seit 1994 mit absoluter Mehrheit. Seither, sagen Kritiker, habe der ANC das Land mit seinen 62 Millionen Einwohnern heruntergewirtschaftet. Die Regierung sei von Korruption und Vetternwirtschaft geprägt.
Das Land ist geplagt von Stromausfällen, hoher Kriminalität und Massenarbeitslosigkeit. Bei den "Alles-oder-nichts"-Wahlen 2024 könnte sich jetzt etwas ändern. Zum ersten Mal könnte der ANC unter 50 Prozent fallen. Sollte das passieren, würde eine politische Ära der Koalitionen eingeläutet. Die kleineren Parteien im Land würden erstmals an Bedeutung gewinnen, die große Hoffnung der Opposition. Eine junge Generation von Südafrikanern will einen politischen Wandel erzwingen, hofft auf eine Wiederbelebung der demokratischen Kultur.
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