Rebellen erobern Aleppo. Lässt Putin Assad im Stich?
Rebellen erobern Aleppo. Lässt Putin Assad im Stich?
Islamistische Kämpfer haben vergangene Woche eine überraschende Offensive gegen die Streitkräfte der syrischen Regierung von Machthaber Baschar al-Assad gestartet bei der mittlerweile mehr als 400 Menschen getötet wurden. Am Sonntag wurde die zweitgrößte syrische Stadt Aleppo wohl vollständig unter die Kontrolle der Rebellen gebracht. Damit ist Aleppo zum ersten Mal seit Jahren nicht mehr unter Kontrolle der Regierung.
Für Syriens Machthaber Assad kam die Offensive offenbar überraschend. Beobachter gehen davon aus, dass die Rebellen eine aktuelle Schwäche der mit Assad verbündeten proiranischen Milizen ausgenutzt haben. Wie die Kämpfe weiter gehen, hängt auch von Assads Verbündetem Russland ab. Erstmals seit 2016 flog die russische Luftwaffe wieder Angriffe auf Aleppo. Russland steht nach Worten von Kremlsprecher Dmitri Peskow in Syrien unverändert zu Machthaber Baschar al-Assad.
Iran und Russland sind im syrischen Bürgerkrieg Unterstützer der Regierung und haben dazu beigetragen, dass Assad die Rebellen vor Jahren zurückdrängen konnte. Beide Verbündete sind aber derzeit in andere Konflikte eingebunden. Russland kämpft in der Ukraine, Iran ist durch den Konflikt der Hisbollah mit Israel militärisch geschwächt.
Syriens Machthaber Assad kündigte eine Gegenoffensive an. Aus Kreisen der syrischen Regierung hieß es, die Armee habe Gebiete in der Umgebung von Hama, südlich von Aleppo, wieder von den Rebellen zurückerobert. Von Iran unterstützte Milizen sind nach Angaben von Aktivisten vom Irak nach Ostsyrien eingereist, um die unter Druck geratene syrische Regierung beim Kampf gegen die Rebellen zu unterstützen.
Rebellen erobern Aleppo. Lässt Putin Assad im Stich? | Nahostexperte Gerlach bei ZDFheute live
ZDF-Korrespondentin Golineh Atai und Nahostexperte Daniel Gerlach ordnen die Entwicklung im syrischen Bürgerkrieg ein.