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MrSpinnert von MrSpinnert, vor 10 Monaten
DR Kongo: Der vergessene Krieg

Seit zwei Jahren geht die M23-Miliz im Osten der Demokratischen Republik Kongo wieder in die Offensive. Die bewaffnete Gruppe kontrolliert einen Teil der Region Nord-Kivu, massakriert und vertreibt Zivilisten und führt einen erbarmungslosen Krieg gegen die Behörden.

Zum ersten Mal drehte ein Team von Journalisten an der Front bei den Kämpfern der M23-Miliz, in den von ihnen kontrollierten Gebieten und Städten. Ein Jahr lang dauerte es, bis die Anführer der M23 den Dreharbeiten des Teams von ARTE Reportage zustimmten. Eine verbotene Reise in eine offiziell unzugängliche Region: Denn die kongolesischen Behörden verweigern Journalisten den Zugang zu diesen Rebellen, denen schwere Verbrechen vorgeworfen werden.
Zahlreiche unabhängige Organisationen haben die Massaker dokumentiert, die die M23-Milizen an der Zivilbevölkerung begehen. Die Vereinten Nationen beschuldigen sogar das benachbarte Ruanda, Männer und Waffen zur Verfügung zu stellen, damit die Rebellen die reguläre Armee besiegen und den Kongo destabilisieren können. Im Osten der Republik wurde deshalb die allgemeine Mobilmachung ausgerufen. Auch Zivilisten werden in paramilitärische Milizen eingezogen und an die vorderste Front geschickt, um die M23 aufzuhalten.
Die Rebellen bestreiten die Vorwürfe gegen sie, sie wollten zeigen, wie sie die von ihnen kontrollierten Gebiete verwalten. Sie sehen sich als ein Vorbild, das die Freizügigkeit der Bevölkerung ermögliche und die Sicherheit der von der Regierung verfolgten ethnischen Gruppen gewährleiste.
Die ARTE Reporter filmten deshalb beide Seiten der Front. Sie trafen die Kämpfer, die sich der M23 entgegenstellen; Sie drehten in den Lagern der Vertriebenen, in denen seit dem Beginn der Kämpfe mehr als eine Million Menschen Zuflucht gefunden haben; und sie gingen in die überfüllten Krankenhäuser, in denen Schussverletzte neben Bombenopfern liegen. Seit dreißig Jahren ist Krieg in Nord-Kivu, Zehntausende starben dort, mindestens. Kameras sind dort normalerweise verboten.

DR Kongo: Der vergessene Krieg | ARTE Reportage