Leben auf dem Dorf: Traum oder Alptraum?
Leben auf dem Dorf: Traum oder Alptraum?
Immer mehr Menschen ziehen von der Stadt aufs Dorf. Die Landlust lockt auch viele Künstler*innen in die Provinz. Einige zieht es in ihre Heimatdörfer zurück. Was ist mit dem Traum von Ruhe, Natur, mehr Platz? Lebt man hier glücklicher? Geerdeter? Fühlt man sich „abgehängt“ oder als Avantgarde? Wie ist das Leben hier tatsächlich - Traum oder Alptraum?
Das Rap-Duo Hinterlandgang ist nach Studium und Ausbildung bewusst zurückgekehrt aufs Land: Albert Münzberg und Pablo Himmelspach stammen aus einem Dorf in Vorpommern, aus dem junge Menschen scharenweise abwandern. Doch die beiden 26-Jährigen wollen nirgendwo anders leben: und machen Hip-Hop über verwaiste Bushaltestellen, die ostdeutsche Provinz zwischen Tristesse und Hoffnung. Was hält sie auf dem Dorf?
Die slowenische Schriftstellerin Nataša Kramberger ist mit Anfang 30 in ihr Heimatdorf zurückgekehrt und hat den Bauernhof von ihrer Mutter übernommen. Dort kämpft sie mit den Vorurteilen der alteingesessenen Landwirte, der körperlich ungewohnten Arbeit und den Auswirkungen des Klimawandels, wie sie auch in ihren Büchern erzählt. Ihren Wohnsitz in Berlin hat sie beibehalten. Warum?
Auch der Fotograf Daniel Etter pendelt zwischen den Welten. Er hat sich seinen Traum vom Landleben mit einer kleinen Finca in Katalonien erfüllt. Dort tankt der Pulitzerpreisträger nach Einsätzen in Kriegs- und Krisengebieten Energie. Doch die anhaltenden Dürren bereiten ihm Sorgen.
Das Schweizer Künstlerpaar Flurina Badel und Jérémie Sarbach setzt sich in seiner Kunst mit dem Engadin auseinander, lebt selbst in einem der wunderschönen Dörfer. Doch diese haben sich verändert, bestehen inzwischen zum großen Teil aus Luxus-Ferienhäusern und Wohnungen, die den längsten Teil des Jahres leer stehen. Welch fatale Folgen diese Entwicklung für die Dorfgemeinschaften hat, das beschreibt Flurina Badel jetzt in ihrem Debütroman.
Leben auf dem Dorf: Traum oder Alptraum? | Twist | ARTE
Kulturmagazin (D 2024, 30 Min)