Kiezleben in der Pestalozzistraße
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Kiezleben in der Pestalozzistraße
Viele kleine und ungewöhnliche Läden, Handwerker und Kulinarik gibt es in der Straße, die seit über 130 Jahren den Namen des Schweizer Pädagogen trägt.
Auf dem angrenzenden Karl-August-Platz gibt es am Mittwoch und Samstag von 8.00 - 13.30 Uhr einen bunten Wochenmarkt.
- Frisiersalon mit Vintage-Laden und Tradition
Wer in „Lenchens Haarblume“ von Mila und Meggy eintritt, taucht in zwei verschiedene Welten ein – in die eines Frisörsalons und in einen Vintage-Laden. Seit 1894 kann man sich beim Frisieren dort entspannen und plauschen. Er ist einer der ältesten Friseurläden Berlins und darauf sind die beiden Frauen stolz. Es gibt noch zwei alte sehr bequeme Stühle aus dem Jahr 1945, auf denen Kundinnen und Kunden Platz nehmen können. Die beiden Betreiberinnen können Spannendes aus der Historie erzählen. - Königsberger Marzipan mit Tradition
Es ist eine andere Art als das Lübecker Marzipan. Sein Ursprung liegt im damaligen Ostpreußischen Königsberg, dem heutigen Kaliningrad. Das Familiengeschäft gibt es seit 1947 in der Berliner Pestalozzistraße und das Geheimrezept ist schon über 100 Jahre alt! So müssen beispielsweise Rosenwasser und Bittermandel enthalten sein. Im Geschäft gibt es viele Varianten dieser süßen Verführung. - Kiezkneipe „Mittendrin“ mit Mädelsabend
Sie ist eine Institution in der Straße. Gemütliche Stunden werden in der Kiezkneipe verbracht. Es gibt auch eine feste Gemeinschaft, die sogar zusammen verreist und sich unterstützt. Wirtin Gabriele Sommer ist es wichtig, dass sich auch Frauen jedes Alters bei ihr wohlfühlen. Und deshalb gibt es den Mädelsabend, einen speziellen Stammtisch für Frauen. - Die Theaterschule
Zu Anette Schreiber kommen professionelle Schauspielerinnen und Schauspieler für ein
Coaching, aber auch Studierende, die sich parallel ausbilden lassen wollen. Die Leiterin der Theaterschule unterrichtet zudem Kinder. Das Konzept zielt darauf ab, dass man sich selbst besser kennenlernt. - Synagoge mit eigener Tradition
Im Hinterhof der Hausnummer 14 ist eine Jüdische Synagoge. Ihre geschützte Lage hat sie vor der Zerstörung in der Pogromnacht vom 9. November 1938 bewahrt. In dem Haus wird die deutsche liberale jüdische Tradition gepflegt. Einzigartig in Deutschland ist, dass sie noch eine Orgel und einen gemischten Chor hat. Konzerte namhafter jüdischer Künstler und die Gottesdienste mit Orgel- und Chorbegleitung locken vor allem an den hohen Feiertagen viele Gläubige und auch Nichtgläubige in die Synagoge Pestalozzistraße. Dafür ist sie in der ganzen Welt bekannt. Die Gottesdienste werden auch gestreamt.
Kiezleben in der Pestalozzistraße | Berlin | Reportage