… dann bin ich ja ein Mörder!
… dann bin ich ja ein Mörder!
… dann bin ich ja ein Mörder! ist eine Dokumentation des österreichischen Politikwissenschaftler Walter Manoschek über das Massaker von Deutsch Schützen vom 29. März 1949.
63 Jahre nach dem Massaker von Deutsch Schützen hat der Historiker Walter Manoschek einen der mutmaßlichen Mörder aufgespürt und ihn mit dem damaligen Geschehen konfrontiert.
Am 29. März 1945 erschießen drei SS-Männer im burgenländischen Deutsch Schützen knapp 60 ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter. Das Verbrechen ist als „Massaker von Deutsch Schützen“ in die Geschichte eingegangen. Einer der mutmaßlichen Mörder ist SS-Unterscharführer Adolf Storms, der für die Tat nie zur Rechenschaft gezogen wurde.
63 Jahre danach hat der Politikwissenschafter und Historiker Walter Manoschek den unbehelligt als Pensionist in Duisburg lebenden Adolf Storms gefunden. Er interviewt ihn und beteiligte HJ-Führer und Überlebende des Massakers und versucht das Verbrechen zu rekonstruieren. (Sendetext ORF)
Adolf Storms starb 2010.
Regie: Walter Manoschek
Reportage, 2008
Elfriede Jelinek zum Film von Walter Manoschek:
„Ich finde diesen Film großartig, vor allem weil er so sachlich ist… Manoschek weiß, wie er zu fragen hat, und er befragt einen Täter, der sich, obwohl seine Tat, die Ermordung von mindestens einem völlig Hilflosen auf dem Todesmarsch nach Mauthausen, von Zeugen bestätigt wird, von mehreren Zeugen sogar, an nichts erinnern kann… Diese Dinge sind, da eben nicht von einem routinierten Filmemacher dargestellt, plötzlich ganz neu, von der Seite eines Wissenden betrachtet, in aller Klarheit, ohne Naivität, sogar ohne Dämonisierung der Täter. Das ist eine große Kunst. Das ist bisher zu selten passiert, eben, wie gesagt, eine Darstellung ohne Eifer und ohne Zorn, von einem, der leidenschaftliche Teilnahme für die Opfer hat, ohne die Täter ahistorisch zu verteufeln und zu dämonisieren. Da versucht einer, der es weiß, trotzdem zu verstehen. Das ist sehr viel.“