Japan: Ende des Pazifismus?
Japan: Ende des Pazifismus?
1945 entstand die japanische Verfassung unter US-amerikanischer Besatzung. Toshiko Tanaka hat den Atomschlag von Hiroshima überlebt und war stets davon überzeugt, dass diese „Friedensverfassung“ künftig Atombomben verhindern würde. Doch nun muss Toshiko Tanaka dabei zusehen, wie sich Japan erneut auf einen Krieg vorbereitet...
Nach 1945 war Japan das einzige Land der Welt, das sich in seiner Verfassung zum Kriegsverzicht verpflichtete. Doch angesichts zunehmender Gefahren verkündete die Inselnation nun ein Aufrüstungsprogramm. Bis zum Ende dieses Jahrzehnts könnte Japan die drittstärkste Militärmacht der Welt werden. Der dem Grauen von Hiroshima und Nagasaki entsprungene Pazifismus wich der Furcht vor aggressiven Nachbarn wie China, Russland und Nordkorea.
Unter dem Einfluss konservativer Regierungen und dem zunehmenden Rückzug der Schutzmacht USA haben sich die japanischen Streitkräfte auch offensive Waffensysteme angeschafft – darunter Amphibienfahrzeuge, US-amerikanische F-35-Kampfflugzeuge und zwei Flugzeugträger. Außerdem lagert genug Plutonium aus ziviler Nutzung im Land, um bis zu tausend Nuklearsprengköpfe herzustellen. Die dafür geeigneten Raketensysteme stehen ebenfalls zur Verfügung.
Asien ist der Schlüssel zur Zukunft: Die Dokumentation zeigt eine neue Seite Japans und informiert über Veränderungen, die weit entfernt von der Ukraine ablaufen. Eine der letzten Hibakusha, wie die Überlebenden der Atombombenabwürfe von 1945 genannt werden, muss nun erneut einen Krieg befürchten.
Dokumentation von Marie Linton (F 2023, 52 Min)
Japan: Ende des Pazifismus? | Doku HD | ARTE