Großbritannien: Zurück nach Calais (2024)
Großbritannien: Zurück nach Calais (2024)
Immer mehr Flüchtlinge, die einmal mehrere tausend Euro an Schlepper gezahlt hatten, um unter Lebensgefahr den Ärmelkanal von Frankreich nach England zu überqueren, wollen nun wieder zurück nach Calais, in die EU. Wieder illegal und hochgefährlich.
In England wird das Leben für Asylsuchende immer schwieriger. Die englischen Behörden haben unter anderem gerade ein Gesetz verabschiedet, das die Abschiebung von Migranten nach Ruanda ermöglicht. Und am 1. Mai veröffentlichten sie Videos von der Verhaftung der ersten Migranten, die dorthin geschickt werden sollen. Die Abschiebungen werden wohl im Juli nächsten Jahres beginnen.
Das führt dazu, dass viele Migranten erneut fliehen wollen, wieder nach Frankreich zurück. Oder anderswo in Europa, wieder illegal. Die Schlepper-Mafia, die die Migranten erst an die Strände von Dover gebracht hat, organisiert nun auch die Reise zurück. Für eine illegale Überfahrt mit einem Lastwagen verlangen sie zwischen 800 und 1000 Euro. Aus Geldmangel versuchen einige deshalb, den Ärmelkanal in irgendwelchen kleinen Booten zu überqueren, nachts, mitten unter Fähren und Frachtern, auf einer der belebtesten Schifffahrtsrouten der Welt. Der Reporter Julien Goudichaud begleitete schon 2022 eine Gruppe von Migranten in ihrem Schlauchboot auf dem Ärmelkanal in Richtung England. Nun filmte er Menschen, die nach Calais zurückfuhren, diesmal versteckt auf einem Lastwagen.
Großbritannien: Zurück nach Calais (2024) | ARTE Reportage