Industrialisierung im Südwesten – Not macht Erfindungen (1/2)
Industrialisierung im Südwesten – Not macht Erfindungen (1/2)
Vor 200 Jahren: die Welt steht an der Schwelle zu einem neuen Zeitalter. Im bäuerlich geprägten und bitterarmen Südwesten Deutschlands beginnt die industrielle Revolution.
Als der Philosoph Karl Marx 1818 in Trier geboren wird, befindet sich der Südwesten Deutschlands in einer schweren Krise. Die Napoleonischen Kriege sind gerade erst vorüber. Ein gigantischer Vulkanausbruch in Indonesien sorgt für rapide Klimaverschlechterung. Den Bauern verdirbt die Ernte auf den Feldern. Die Menschen leiden Hunger und Not. Deutschland ist in viele einzelne Herrschaftsgebiete aufgeteilt. Das verhindert den Warenverkehr und hemmt die wirtschaftliche Entwicklung. Dem entgegen setzen die Menschen etwas, was den Südwesten berühmt machen soll: Erfindungskraft. Karl von Drais entwickelt in Karlsruhe das erste Laufrad der Welt, das „Ur-Fahrrad“. Der Ingenieur Johann Gottfried Tulla zähmt das Wasser im Rhein und begradigt Fluss und die Kaufleute Scharpff und Lichtenberger machen aus der Rheinschanze bei Mannheim eine florierende Handels- und Industriestadt: Ludwigshafen. Es ist ein Zeitalter der Beschleunigung, in dem sich die Anfänge der Industriellen Revolution bemerkbar machen.
Industrialisierung im Südwesten – Not macht Erfindungen (1/2) | SWR Doku