Die Karbidfabrik
Die Karbidfabrik
Dieser Farb-Dokumentarfilm berichtet über die besonderen Arbeitsbedingungen in der veralteten Karbidfabrik Schkopau in der Auenlandschaft an der Saale. Aus Kalk und Kohle wird in einem umweltbelastenden Verfahren Karbid geschmolzen, sehr zum Leidwesen der Arbeiter und Einwohner in Schkopau. Ziel der Arbeiter war es am Abend gesund vom Arbeitsplatz nach Hause zu kommen, gleichzeitig senkten sie die giftigen Ableitungen in die Saale. Eine marode Kläranlage sowie die Abgase und Stäube aus der Fabrik gefährden die Lebensqualität in der Region auf das Äußerste. Mit einer großen Offenheit sprechen die Arbeiter und der Abteilungsleiter der Chemischen Werke Buna über Missstände, über mangelnde Investitionen und über die Zukunftsaussichten in Form neuer Technologien. Ein bemerkenswerter Film, der durch seine kritische Kommentierung und unbeschwerte Erzählweise der Arbeiter überrascht. Die Kameraführung und der Schnitt unterstützen dabei die Trostlosigkeit und Schwere der Arbeit in diesem Industrieunternehmen und widerspricht der Devise von Walter Ulbrichts Chemieprogramm von 1958 „Chemie gibt Schönheit“.
Die Karbidfabrik | DEFA
Regie: Heinz Brinkmann, 25 Min., Farbe, Dokumentarfilm
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
DEFA-Studio für Dokumentarfilme, 1987 - 1988