Aserbaidschans Angriff auf Armenier in Bergkarabach: Experte zur Rolle Russlands
Aserbaidschans Angriff auf Armenier in Bergkarabach: Experte zur Rolle Russlands
Seit Jahrzehnten sind die Nachbarländer Armenien und Aserbaidschan verfeindet – der Konflikt konzentriert sich auf die Region Bergkarabach. Jetzt hat Aserbaidschan dort einen Militäreinsatz gestartet, zur „Bekämpfung von Terroristen“, wie es aus Baku heißt. Hochpräzisionswaffen sollen zum Einsatz kommen, Behörden in der Region sprechen von Raketen- und Artilleriebeschuss.
Bergkarabach ist mehrheitlich von Armeniern bewohnt, wird international aber Aserbaidschan zuerkannt. Dabei hatte die Enklave schon 1991 ihre Unabhängigkeit von der Regierung in Baku erklärt. 2020 war der Konflikt in einem Krieg mit zahlreichen Toten eskaliert – er endete nach sechs Wochen mit einem von Russland vermittelten Waffenstillstand.
Russland galt lange als Schutzmacht Armeniens. Zuletzt kritisierte die Regierung in Jerewan Präsident Putin aber immer lauter: Moskau löse sein Beistandsversprechen nicht ein. Dabei hat der Kreml Soldaten in Armenien stationiert, die den Waffenstillstand kontrollieren und den Latschin-Korridor freihalten sollen – die zentrale Versorgungsroute für die Menschen in der Region. Doch Putin schaute zu, als Aserbaidschaner den Korridor blockierten.
Wie ist die aktuelle Lage in Bergkarabach? Welche Interessen verfolgt Russland in der Region Südkaukasus? Schwächt Putin Armenien absichtlich und wenn ja, warum? Welche Rolle spielt die Annäherung Armeniens an den Westen? Darüber spricht Philip Wortmann bei ZDFheute live mit Marcel Röthig, Leiter des Regionalbüros Südkaukasus von der Friedrich-Ebert-Stiftung, und unserem ZDF-Korrespondenten Armin Coerper in Moskau. Mit im Studio ist außerdem Nina Niebergall, die Armenien als Russland-Korrespondentin bereist hat.
Aserbaidschans Angriff auf Armenier in Bergkarabach: Experte zur Rolle Russlands | ZDFheute live