Wie Wohnraum bezahlbar wird
Wie Wohnraum bezahlbar wird
Bauland ist teuer, Kreditzinsen sind hoch, Bauunternehmen ausgelastet und Handwerker*innen nur schwer zu bekommen. Wenn neu bauen so schwierig ist – warum dann nicht Vorhandenes besser nutzen?
Die nordrhein-westfälische Gemeinde Steinhagen sorgt dafür, dass leerstehende Häuser und Wohnungen von jungen Familien gekauft werden. Seit 2011 gibt es in Steinhagen das Förderprogramm „Jung kauft Alt“. Davon profitiert Familie Männle-Büscher, die sich dort gerade einen alten Bauernhof gekauft hat, der saniert werden muss. Der Umbau wird zwar teuer, die Gemeinde unterstützt aber dabei und ist dankbar für die Verjüngungskur: Junge Familien mit Kindern an Steinhagen zu binden, bringt dem Ort mehr Steuereinnahmen, mehr Kaufkraft und weniger Landflucht.
Die Wohnungskrise beutelt auch Irland. Wie in Deutschland steigen die Mieten. Das Paradoxe: Gleichzeitig stehen landesweit über 160.000 Wohnimmobilien leer. Der 69jährige Sozialarbeiter Gerry Folan arbeitet für die gemeinnützige Stiftung „Peter McVerry Trust“, die aus Leerstand bezahlbaren Wohnraum schafft. Das Prinzip: Die Stiftung saniert marode Gebäude nach modernen und ökologischen Standards und vermietet die Wohnungen anschließend kostengünstig an Menschen, die auf dem normalen Mietmarkt in Irland kaum eine Chance haben.
Baumaterial im Kreislauf halten: Das wollen die Architektin Rebekka Steinlein und ihre Kollegen der Firma „Concular“ in Berlin. Sie haben sich darauf spezialisiert, wiederverwendbare Baumaterialien zu katalogisieren und zu recyclen. Dafür untersuchen sie Immobilien, die abgerissen werden sollen und überprüfen, welche Werkstoffe und Teile der Gebäude für neue Projekte wieder verbaut werden können. Wenn möglichst viele Materialien noch einmal genutzt werden, reduziert das den CO2-Ausstoß und Abfall.
Reportage (D 2022, 32 Min)
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