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MrSpinnert von MrSpinnert, vor 10 Monaten
Trüffelland Deutschland

Trüffel stammen üblicherweise aus Spanien, Italien oder Frankreich – bislang. Denn was wenige wissen: Auch in deutschen Wäldern wachsen die Edelpilze und können sogar auf Plantagen kultiviert werden. Der Klimawandel verschiebt das Anbaugebiet in Europa Richtung Norden.

Von Göttingen über Magdeburg, Nürnberg bis hin zum Bodensee – an mehr als 140 Fundstellen haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bislang Trüffel entdeckt. Vor allem der Burgundertrüffel ist in deutschen Wäldern heimisch. Er gilt als Delikatesse und wird gegen Ende seiner Reifezeit im November für 600 Euro pro Kilo gehandelt.
Sabine Hörnicke ist Überzeugungstäterin in Sachen Trüffel. Sie gibt Seminare für die Trüffelsuche mit Hund und erklärt den Teilnehmenden nebenbei alles, was man über die edlen Knollen wissen muss. Ihre Mission: Sie will den in Deutschland in Vergessenheit geratenen Trüffel wieder salonfähig machen.
Pro Jahr konsumieren die Deutschen etwa 60 Tonnen Trüffel – die meisten Pilze kommen aus dem Ausland. Der Anbau steckt aber noch in den Kinderschuhen. Ulrich Stobbe und Ludger Sproll gründeten 2010 die erste „Trüffelbaumschule“ Deutschlands direkt am Bodensee. Die Nachfrage wächst, zuletzt verkauften sie 20.000 Bäume pro Jahr. Bei einem ihrer Kunden steht die erste Ernte des Burgundertrüffels an. Kann der deutsche Trüffel in Qualität und Preis mit den französischen, italienischen oder spanischen Pilzen mithalten?
Während in Deutschland Goldgräberstimmung herrscht, bedrohen im traditionellen Trüffelland Frankreich Dürre und Wasserknappheit die Ernten. Gilles Ayme erntet auf seiner elf Hektar großen Plantage den teuren Perigordtrüffel. Doch seit 2022 muss er jeden Sommer um seine Trüffelernte fürchten, seit diesem Jahr ruft die französische Regierung Bewässerungsverbote aus. Sorglose Jahre sind für Gilles Ayme zu einer Ausnahme geworden.

Trüffelland Deutschland | ARTE Re:
Reportage (D 2023, 31 Min)