Die SS – was ist dran am Mythos Elitetruppe ?
Die SS – was ist dran am Mythos Elitetruppe ?
Sie gilt als Speerspitze des Naziregimes und Hitlers persönliche Garde. Die Schutzstaffel, kurz SS, hat bis heute den Ruf einer „Elitetruppe“. Doch war sie das wirklich?
Heinrich Himmler, der Chef der SS, ist von der Vision getrieben, die SS zu einer Elitetruppe zu machen. Ihre Mitglieder sollen die nordische Rasse verkörpern und dem Regime fanatisch ergeben sein. Dem Image eines Elitetrupps verfallen viele junge Männer. So genießt die SS bald hohes Ansehen und gewinnt schnell an Macht.
Im Westfeldzug ab Frühjahr 1940 tritt der militärische Arm der SS, die Waffen-SS, erstmals auch namentlich in Erscheinung. Die deutschen Siege hinterlassen Eindruck, und die Waffen-SS erhält Zulauf. Die Kriegsberichterstatter unterstützen die Propaganda von den scheinbar glorreichen Siegen der Waffen SS. Doch der elitäre Schein trügt. Militärische Erfolge bleiben meist eine Ausnahme.
Womit sich die vermeintliche Elitetruppe eher hervortut, ist Mord: Waffen-SS und Totenkopfverbände sind verantwortlich für die massenhafte Ermordung der Zivilbevölkerung, von Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma sowie gesellschaftlichen Eliten vor allem im besetzen Osteuropa.
Geschätzt 100.000 SS-Täter sind am Holocaust beteiligt. Nur wenige erfahren Bestrafung. Mehr als 90 Prozent der SS-Täter kommen davon. Bei vielen wächst auch nach dem Krieg kein Bewusstsein für die eigene Schuld. Dabei war die SS vor allem eine Terror-Einheit, keine Elite.
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