Eine Welt voller Müll
Eine Welt voller Müll
Vergraben, verbrannt oder unter freiem Himmel deponiert: 30 % des weltweiten Abfalls gehen auf das Konto der Länder mit hohem Einkommen, obwohl sie nur 16 % der Weltbevölkerung ausmachen. Wie geht es weiter, in unserer Welt voller Müll?
Jedes Jahr produziert die Menschheit im Durchschnitt gut zwei Milliarden Tonnen Siedlungsmüll – zu Hause, im Büro oder in Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen oder Altenheimen. Nur 16 % dieser organischen Abfälle, Verpackungen, Glasbehältnisse und Metalle werden recycelt. Der Rest wird vergraben, verbrannt oder unter freiem Himmel deponiert, was die Umwelt verschmutzt und CO₂-Emissionen verursacht. 30 % des weltweiten Abfalls gehen auf das Konto der Länder mit hohem Einkommen, obwohl sie nur 16 % der Weltbevölkerung ausmachen.
China, gestern noch die Müllkippe der Nordhalbkugel, hat 2018 beschlossen, den Import von Plastikabfall fast vollständig zu unterbinden. Daraufhin mussten sich die großen Plastik-Exporteure neue Abnehmer suchen, die wie Malaysia oder auch die Türkei weniger Bedenken haben. Ein anderes Beispiel ist Ghana, das sich auf den Import von Elektronikschrott und die Wiederverwertung von Altkleidern spezialisiert hat. Schließlich gibt es Länder, die nach neuen Lösungen zur Verringerung und/oder besseren Verwertung ihres Abfalls suchen. So werden die Bewohner der südkoreanischen Hauptstadt Seoul nach der Menge des von ihnen produzierten Mülls besteuert und müssen ihn deshalb wiegen, bevor sie ihn in die Tonne entsorgen. Und in Kenia werden aus recycelten Plastikabfällen Pflastersteine hergestellt, die widerstandsfähiger sind als Beton.
Magazin (F 2022, 12 Min)
Eine Welt voller Müll | Mit offenen Karten | ARTE