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MrSpinnert von MrSpinnert, 2 Wochen her
Scirocco, der Wind der Wüste | Mächtige Winde

Die Dokureihe folgt den Spuren von legendären Winden. In dieser Folge: Der Scirocco entsteht in der heißen Luft über der Sahara und wirbelt gewaltige Sandmassen auf, die ganze Dörfer unter sich begraben können. Tiere flüchten sich in die Dünen, und die Nomad*innen haben gelernt, mit dem Scirocco zu leben.

Der Scirocco entsteht in der heißen Luft über der Sahara und strömt nach Norden. Wo er weht, steigen die Temperaturen innerhalb weniger Stunden um zehn Grad Celsius. Tiere verkriechen sich in den Dünen, um sich vor dem 90 Stundenkilometer schnellen Wind zu schützen, der Unmengen von Sand aufwirbelt, und auch die Nomaden haben gelernt, mit dem Scirocco umzugehen. Auf seinem Weg zur Küste schleift der heiße, sandige Wind den Boden ab, entwurzelt Olivenbäume, trocknet die Vegetation aus und entfacht Brände. Wissenschaftler und Meteorologen versuchen, den Scirocco besser zu verstehen.
Seine Staubwolken gelangen bis nach Europa und legen sich als ockerfarbene Schicht auf die schneeweißen Gipfel der Alpen. Dies beschleunigt die Schneeschmelze und stört die hiesigen Ökosysteme. Wissenschaftler des „Barcelona Dust Forecast Center“ nehmen die gesundheitsschädlichen Partikel unter die Lupe und versuchen, die Staub- und Sandstürme mit Hilfe eines der größten Superrechner Europas zu modellieren und genauer vorherzusagen.
Doch der Scirocco bringt nicht nur Zerstörung, er hat auch die größten Künstler und Musiker inspiriert – so findet er in Vivaldis berühmten „Vier Jahreszeiten“ Erwähnung. Der Scirocco tut auch der Natur gut: Auf seinem Weg über das Mittelmeer lädt er Mineralsalze ab, die für die marine Artenvielfalt von großer Bedeutung sind, und ist damit einer der wichtigsten Nährstofflieferanten für das Meer. Trotz seines zerstörerischen Potenzials fasziniert der Scirocco die Menschen seit jeher, von den Dünen der Sahara bis zu den schneebedeckten Bergen Europas.

Scirocco, der Wind der Wüste | Mächtige Winde | Doku HD | ARTE
Dokureihe, Regie: Alexis Barbier-Bouvet und Elena Sender (F 2023, 43 Min)