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MrSpinnert von MrSpinnert, vor 2 Monaten
Schule heute, Zukunft morgen: Erwachsenwerden im Schnelldurchlauf

Das letzte Schuljahr an einer sogenannten Brennpunktschule im Kieler Osten. Klassenlehrerin Frederike „Rike“ Schrader führt ihre Schützlinge zum ESA (Erster allgemeinbildender Schulabschluss, früher Hauptschulabschluss).

Die 9c – das sind 24 Schülerinnen und Schüler. Jugendliche aus Kiel, im Schnitt 14 Jahre alt, an der Weggabelung ihres Lebens, mitten in ihrer letzten Etappe kurz vor dem Eintritt ins Berufsleben. Sprachkompetenz, Armut und Kulturbarrieren sind nur einige Herausforderungen, mit denen „ihre Schätzchen“, wie Rike Schrader sie nennt, konfrontiert werden.

Drei ihrer Schätzchen sind Kaan, Tamara und Rafa. Rafa hat das Tourette-Syndrom, Kaan ist manchmal aufmüpfig und Tamara braucht dringend einen Ausbildungsplatz. In ihrem letzten Schuljahr liegen Freude, Frust und Resignation oft nah beieinander, ob im Unterricht, beim Pflichtpraktikum, zu Hause, bei Prüfungen oder Notenverkündungen.

„Lange dachte ich, ich müsste so sein wie Lehrer halt sind, damit die Kinder mich akzeptieren. Aber den meisten Erfolg habe ich, seitdem ich einfach ich bin“, sagt Rike Schrader. Ihr einzigartiger Umgang mit den Jugendlichen fällt auf. Sie ist streng, konsequent, aber auch zuckersüß und vor allem: authentisch. Was auch immer sie macht, sie macht es richtig. Kaan, Tamara, Rafa sind sich einig: „Frau Schrader ist die beste Lehrerin, die es gibt“.

Meilensteine des 9. und für die Jugendlichen entscheidenden Schuljahres: ein Betriebspraktikum, die Halbjahreszeugnisse, die Abschlusspräsentationen. Über allem die Sorge: Bekommen die Jugendlichen einen Ausbildungsplatz oder schaffen sie es sogar in die 10. Klasse?

Aus Herbst wird Winter, auf Frühling folgt Sommer und damit naht das Ende des Schuljahres. Die Prüfungen entscheiden alles. Und für Kaan, Tamara und Rafa geht es um nichts Geringeres als ihre Zukunft.

Schule heute, Zukunft morgen: Erwachsenwerden im Schnelldurchlauf | Die Nordreportage | NDR Doku