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MrSpinnert von MrSpinnert, vor 2 Jahren
Presseclub: Riskante Geschäfte – wie abhängig sind wir von China, Russland und Co.?

Am Mittwoch entschied das Bundeskabinett: Der chinesische Reederei-Riese Cosco darf beim Hamburger Hafen einsteigen, wenn auch nur mit einer Beteiligung von maximal 24,9 Prozent. Der Streit um den Hafen-Deal hat ein Schlaglicht geworfen auf die Probleme der deutschen Wirtschaftspolitik. Jahrzehntelang durch die Devise „Wandel durch Handel“ bestimmt, hat Deutschland sich teilweise abhängig gemacht von autoritären Staaten wie China oder Russland. Die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine haben deutlich gemacht, wie verwundbar die deutsche Wirtschaft ist. Das gilt umso mehr, wenn Schlüsselindustrien etwa in der Energie- oder Logistikbranche in die Hände ausländischer Investoren gelangen. Kommende Woche reist Kanzler Olaf Scholz mit einer großen Wirtschaftsdelegation nach China. Nicht nur die Opposition im Bundestag warnt bereits jetzt vor Zugeständnissen an die Regierung in Peking.

Muss Deutschland seine strategische Infrastruktur besser gegen den globalen Ausverkauf schützen? Brauchen wir eine werteorientierte Außen-Wirtschaftspolitik, wie sie unter anderem das Auswärtige Amt einfordert? Müssen wir die deutschen Exporterfolge neu bewerten und unsere Handelspolitik stärker auf befreundete Staaten wie Frankreich oder die USA konzentrieren? Auch wenn eine neue ökonomische Strategie Wachstum und Wohlstand in Deutschland kosten wird? Oder können deutsche Unternehmen im internationalen Wettbewerb nur bestehen, wenn sie auch mit autokratischen Regierungen Geschäfte machen?

Darüber diskutiert der WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn mit den Gästen:

  • Nicole Bastian, Handelsblatt
  • Felix Lee, taz.die tageszeitung
  • Julia Löhr, Frankfurter Allgemeine Zeitung
  • Mark Schieritz, DIE ZEIT

 Presseclub: Riskante Geschäfte – wie abhängig sind wir von China, Russland und Co.?