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MrSpinnert von MrSpinnert, vor 1 Jahr
Nordfriesland: Leben und arbeiten an der Westküste

Zwischen dem Westerhever Leuchtturm und Büsum in der Einsamkeit der Marsch einen Biohof zu bewirtschaften und vom Gemüseanbau zu leben, ist eine XXL-Herausforderung. Diesem Abenteuer stellen sich Wiebke und Jan Schütt mit ihren drei Kindern täglich. Auf mehr als 100 Hektar Marschboden baut das Ehepaar 20 verschiedene Gemüsesorten in Bioqualität an. 25 festangestellte Mitarbeitende säen, pflanzen, jäten, ernten, waschen und verpacken mit den Schütts zusammen das Gemüse.

In der Haupterntesaison müssen jeden Tag gegen 17.00 Uhr zwei Lkw beladen mit frischem Biogemüse vom Hof rollen. Nur so kommt die Ware, spätestens am nächsten Tag, pünktlich bei der Kundschaft in ganz Deutschland an.

Auch in der Region ist das Biogemüse der Schütts begehrt. Chamiene Ehlers-Witt betreibt in der Nachbarschaft die vegetarische Biopension Haus am Watt. Ihre Gäste lieben frisches Biogemüse. Doch allein das würde sie nicht in diese einsame Gegend ziehen. Chamiene und ihr Team müssen neben Watt, Meer und Einsamkeit mehr bieten, um ihre Gäste hierher zu locken. Yogawochen mit Erkundungstouren in die Region, täglich ein vegetarisches Drei-Gänge-Menü und Kreativkurse für die Lütten. Das ist Standard im Haus am Watt.

Wer in dieser Gegend, abseits der Touristenströme, wirtschaftet, ist auf Nachbarschaftshilfe angewiesen. So versorgt eine der letzten Schafkäsereien an der Westküste vom nordfriesischen Tetenbüll aus die vegetarische Pension mit selbst gemachtem Schafkäse. Familie Volquardsen verarbeitet die Milch ihrer 200 Schafe dreimal in der Woche zu Käse, verkauft die zehn Sorten ausschließlich in der Region und hält sich dadurch über Wasser. Das geht in der Weite und Einsamkeit der Marsch nur mit Mut, Kreativität und Zusammenhalt.

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