Polizeigewalt: Warum Verfahren meist eingestellt werden
Polizeigewalt: Warum Verfahren meist eingestellt werden
Übermäßige Polizeigewalt in Deutschland wird nur selten aufgearbeitet und bleibt oft ohne strafrechtliche Folgen – so das Fazit einer Studie der Uni Frankfurt. Das Forscherteam befragte dafür 3.300 Betroffene sowie Polizeibeamte, Richter, Staatsanwälte und Mitarbeiter von Opferberatungsstellen.
Vor allem bei Großveranstaltungen wie Demos und Fußballspielen komme es zu übermäßiger Polizeigewalt, berichten die Befragten. Betroffen sind am häufigsten junge Männer. Knapp ein Fünftel aller Betroffenen berichtet von schweren physischen Verletzungen. Aber auch psychische Belastungen spielten eine Rolle.
Doch: Nur selten kommt es zu Verurteilungen rechtswidriger Polizeigewalt. Das liege, laut Studie, zum einen daran, dass nur wenige Betroffene Anzeige stellen. Doch auch dort, wo es zu einem Strafverfahren komme, stellten die Staatsanwaltschaften mehr als 90 Prozent der Fälle ein. Nur bei zwei Prozent kommt es zu einer Anklage.
Warum landen die meisten Fälle nicht vor Gericht? Darüber diskutiert ZDFheute live mit dem Macher der Studie, dem Kriminologen Prof. Tobias Singelnstein und Manuel Ostermann von der Bundespolizeigewerkschaft.
Polizeigewalt: Warum Verfahren meist eingestellt werden | Polizist und Kriminologe bei ZDFheute live