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phoenix persönlich: Moritz Schularick (Ökonom) zu Gast bei Theo Koll
phoenix persönlich: Moritz Schularick (Ökonom) zu Gast bei Theo Koll
In der Sendung „phoenix persönlich“ spricht Theo Koll mit Prof. Moritz Schularick, Präsident des Kiel Instituts für Weltwirtschaft über die Krise der Wirtschaft, mangelnde Risikobereitschaft, Veränderungsangst der Deutschen und die Folgen der US-Wahl für den globalen Handel.
„Da gibt es zwei Gorillas in der Weltwirtschaft, die USA und China, die beide nicht mehr nach den Regeln spielen oder sich nicht mehr an die Regeln gebunden fühlen im gleichen Maße, wie das vorher der Fall war und wie wir sie eigentlich auch vereinbart hatten“, sagt der Präsident des Kiel Instituts für Weltwirtschaft Moritz Schularick. Damit gerate die „offene Weltwirtschaft“ ins Wanken. „Das heißt wir haben wirklich von diesen drei großen, wichtigen Pfeilern des wirtschaftlichen Erfolgs der Bundesrepublik, also die starke Industrie, die Autoindustrie, der Maschinenbau, die alle jetzt auch vor dem Hintergrund dieser neuen Weltwirtschaft nicht mehr so gut dastehen, wir haben dazu die Fragen im Welthandel, wie es da weitergeht, also diese offene Weltwirtschaft kommt uns abhanden. Und dann müssen wir auch noch sehr viel mehr in die Verteidigung investieren.“
Die Chinesen und die Amerikaner würden am liebsten mit jedem europäischen Land einzeln verhandeln, so Schularick. „Weil dann China und Amerika immer riesengroß sind und jedes einzelne europäische Land unglaublich klein.“ Um auf Augenhöhe zu verhandeln und zu sagen, „wenn ihr eure Industrien subventioniert, dann ist das ein Verstoß gegen das Regelwerk und dann müssen wir darauf reagieren“, müssten die Europäer zusammenstehen. „Europa ist der Resilienzraum, den wir auch als deutsche Volkswirtschaft haben.“
Mit Blick auf die Wirtschaftskrise, fordert Schularick: „Wir brauchen ein Aufbruchssignal, es muss auch für alle klar werden, wir müssen neue Wege gehen, wir müssen viel innovativer sein, wir müssen schneller werden, wir müssen wieder unternehmerischer werden.“ Auch im Bereich Technologie müssten wir die „Ärmel hochkrempeln“. „Wir sind die Besten in der Technologie des letzten Jahrhunderts. Wir sind nicht die Besten in der Technologie dieses Jahrhunderts.“
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