Osttimor: Priester missbrauchten Kinder
Osttimor: Priester missbrauchten Kinder
Osttimor ist nach dem Staat Vatikanstadt mit 97% praktizierenden Christen das katholischste Land der Welt. Während der blutigen indonesischen Besatzung in den 90er Jahren spielten die Priester eine führende Rolle, wenn es darum ging, die vor Repression und Massakern fliehenden Einwohner zu verstecken, zu pflegen oder zu schützen.
Seit der Unabhängigkeit des Landes im Jahr 2002 genießen diese Priester den Status von Nationalhelden.
Dies gilt auch für Monsignore Carlos Belo, der 1996 den Friedensnobelpreis erhielt, er war früher Bischof der Hauptstadt Dili. Er wurde 2002 vom Heiligen Stuhl aus dem Land gewiesen und führt heute ein unauffälliges Leben in Portugal, um sich vor den gegen ihn erhobenen Anschuldigungen zu schützen. Carlos Belo soll seine Stellung als Priester ausgenutzt haben, um viele Jahre lang kleine Jungen zu missbrauchen, die er in seine Residenz einlud. Ein weiterer Nationalheld, Pater Richard Dashbach, wurde inzwischen zu 12 Jahren Haft verurteilt, weil er in dem Waisenhaus, das er seit den 1970er Jahren leitete, mehrfach Mädchen vergewaltigt hatte.
Die Reportage berichtet mit der Hilfe von bisher unveröffentlichte Zeugenaussagen über die Verbrechen der Kirche in Osttimors Gesellschaft. Für viele Menschen dort aber sind diese Priester weiterhin Helden und Vorbilder – Pädophiliie gilt ihnen allenfalls als ein Kavaliersdelikt.
Osttimor: Priester missbrauchten Kinder | ARTE Reportage