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MrSpinnert von MrSpinnert, vor 2 Jahren
Kulturaustausch Deutschland – Namibia. Blutrote Steine, verschollene Klänge

Die Namibia-Initiative von Baden-Württemberg will mit Begegnungen zur Aufarbeitung des kolonialen Erbes beitragen. Mit Stipendiat*innen an der Akademie Schloss Solitude, einem Musik-Workshop in Windhoek und einer Ausstellung zur Musikkultur.

Ein knappes halbes Jahr haben der Künstler Hage Mukwendje und die Künstlerinnen Nesindano Namises und Vitjitua Ndjiharine an der „Akademie Schloss Solitude“ bei Stuttgart gelebt und gearbeitet. Ermöglicht durch ein „Namibia-Stipendium“, das den künstlerischen und kulturellen Austausch zwischen Namibia und Deutschland fördern soll. Mittlerweile sind auch drei Kunstschaffende aus Deutschland nach Namibia gereist.
Das bilaterale Stipendium ist Teil der „Namibia-Initiative“ des Landes Baden-Württemberg zur Aufarbeitung des kolonialen Erbes und seiner Folgen. Dazu gehört auch der Austausch von Museen wie dem Lindenmuseum in Stuttgart, dem Literaturarchiv Marbach, der Filmakademie in Ludwigsburg, der Popakademie in Mannheim und anderen Archiven und Kultureinrichtungen mit Institutionen und Kunstschaffenden in Namibia. Zudem hat Baden-Württemberg mit der Rückgabe von Raubgut wie der Bibel und der Peitsche von Hendrick Witbooi 2019 eine Vorreiterrolle in Sachen Restitution eingenommen.
Wir haben zwischen 2020 und 2022 verschiedene Künstler und KünstlerInnen getroffen und berichten von Begegnungen in Kunst und Musik – Einblicke, die zeigen: Die Grausamkeiten der Kolonialzeit sind auch Generationen später noch spürbar und unvergessen – sie sind Teil der künstlerischen und individuellen Identität der jungen Generation von Kunstschaffenden. Doch die Begegnungen im Rahmen der Namibia-Initiative machen Hoffnung, dass Versöhnung durch Kultur wachsen kann.

Kulturaustausch Deutschland – Namibia. Blutrote Steine, verschollene Klänge | SWR Doku von Katja Schalla