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MrSpinnert von MrSpinnert, vor 2 Jahren
Irak: 20 Jahre nach dem Krieg

Vor 20 Jahren marschierte die sogenannte „Koalition der Willigen“ im Irak ein, Saddam Hussein wurde gestürzt. Und heute? 20 Jahre danach fragt der Weltspiegel aus Bagdad: Was ist aus dem Irak geworden?

Nach Husseins Sturz gewann der Iran immer mehr Einfluss im Nachbarland. Vor allem iran-nahe schiitische Parteien und Milizen sind ein gewichtiger politischer Faktor. „Saddam wurde gestürzt, aber dafür haben wir jetzt 10.000 kleine Saddams“ , sagt Reda Hajwal. Er ist Aktivist der Tishreen-Bewegung. Wegen des starken iranischen Einflusses hatten die Tishreen-Aktivisten 2019 die Revolution ausgerufen, gegen die Einheitsregierung. Doch ihr Aufstand wurde brutal niedergeschlagen, mehr als 700 Aktivisten getötet.

Auch die junge Generation im Irak will etwas bewegen und verändern. Sie sind kritisch und kreativ. Junge Rapper schaffen sich ihre Freiräume. Doch Konzerte werden nicht erlaubt. Zu fremd und exotisch ist die Rap-Kultur, die vor allem als Musik der Amerikaner, also der früheren Besatzer, gilt. Aufgeben kommt für sie jedoch nicht in Frage. Im neuen Clip geht es um den Stolz, Iraker zu sein und HipHop zu machen. Trotz aller Probleme, trotz aller seltsamen Reaktionen.

2,5 Tausend US-Militärs sind noch im Land. Zum ersten Mal sagt die irakische Regierung, wir wollen auch, dass sie bleiben. Was jedoch auch bleibt, sind die schlimmen Folgen dieser Invasion. Wenige Monate nach Ende des Irak-Krieges 2003 gingen die Bilder um die Welt: von US-Soldaten gefolterte und gedemütigte irakische Häftlinge im Gefängnis Abu Ghraib. Was ist aus den Tätern und den Opfern geworden?

Auch Sport gehört zum neuen Irak. Ezz El-den Abdel Salam und Mohammed Riad trainieren das Rudern für die olympischen Spiele in Paris 2024. Wassersport auf dem Tigris. Dieser ist zusammen mit dem zweiten wichtigen Fluss im Irak, Euphrat, auch für die Landwirtschaft wichtig. Im Süden des Irak erstreckt sich ein riesiges Feuchtgebiet: das Marschland. Doch das einzigartiges Ökosystem droht zu verschwinden. Zunehmende Trockenheit als Folge des Klimawandels bedroht den Lebensraum der Menschen und vieler Tierarten.

Vor allem kurdische Milizen haben mit Unterstützung der USA den „Islamischen Staat“ in Syrien und im Irak bekämpft. Offiziell gilt die Terrororganisation als besiegt. Doch noch immer kontrollieren IS-Kämpfer dünn besiedelte Gebiete.

Autoren: Ute Brucker, Gudrun Engel, Simon Riesche, Ramin Sina

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