Homophobie und Freiheitsdrang – Polen zwischen Tabu und Aufbruch
Homophobie und Freiheitsdrang – Polen zwischen Tabu und Aufbruch
Das strikte Verbot von Abtreibung, weit verbreitete Homophobie und die Verklärung der Jungfräulichkeit – sexuelle Freizügigkeit muss in Polen hart erkämpft werden, vor allem in ländlichen Regionen. Anders in den Großstädten: Hier haben sich queere Communities zusammengefunden, die für ihre Rechte kämpfen.
Vor allem in der katholischen Kirche ist Sex ein Tabu. Dass offen darüber gesprochen wird, ist selten – denn Polen gilt als eines der katholischsten Länder der EU. Für Pater und Filmemacher Piotr Slizewski ist Sex nur im Einklang mit der Bibel möglich. Deshalb zeigt er in seinen Filmen, warum Fremdgehen und Masturbation aus seiner Sicht als Sünden zu verstehen sind. Doch nicht nur von der Kirche, auch von der Politik wird ein solches Weltbild gefördert. Sexuelle Aufklärung in den Schulen? Fehlanzeige. Der Sexualkundeunterricht heißt dort stattdessen „Vorbereitung auf das Familienleben“ – die Inhalte werden von der konservativen PiS-Partei vorgegeben.
Was es bedeutet, dem Druck der konservativen Gemeinschaft standhalten zu müssen, hat Monika schon oft erlebt. Als sie ungewollt schwanger wird, muss sie für die Abtreibung nach Tschechien reisen, denn in Polen herrscht eines der strengsten Abtreibungsgesetze Europas – dabei ist die große Mehrheit der Bevölkerung für eine Legalisierung. Seither unterstützt Monika andere junge Frauen, die ungewollt schwanger sind.
Homophobie und Freiheitsdrang – Polen zwischen Tabu und Aufbruch | ZDFinfo Doku
Ein Film von Nadja Mönch