Zum Hauptinhalt springen
MrSpinnert von MrSpinnert, vor 28 Jahren
Fritz Teufel oder Warum haben Sie nicht geschossen?

Fritz Teufel oder Warum haben Sie nicht geschossen? Ein Film von Hans-Dieter Grabe.

Er will humoristischer Schriftsteller werden und studiert Literaturwissenschaft, Theaterwissenschaft und Publizistik. Er ist Gründungsmitglied der „Kommune 1“. Er ist dabei, als Studenten das Rathaus besetzen und die Universität, schlüpft in den Ornat des Rektors und nennt Professoren „autoritäre Schleimscheißer“. Er verspottet Richter und Staatsanwälte und will die Gesellschaft verändern: Fritz Teufel – „Politclown“, APO-Kommunarde, „Bürgerschreck“ der 60er Jahre. 1975 wird Fritz Teufel nach zwei Jahren Illegalität als einer der meistgesuchten anarchistischen Gewaltverbrecher festgenommen. Die Anklage: Mitgliedschaft in der kriminellen Vereinigung „Bewegung 2. Juni“, Beteiligung an Banküberfällen, Mord und Entführung. Fünf Jahre später ist Teufel wieder frei. Er hat dem Gericht kurz vor dem Spruch eines Fehlurteils mit einem aufsehenerregenden Alibi seine Unschuld in den Hauptanklagepunkten beweisen können.

Fritz Teufel, der fast acht Jahre seines Lebens in Gefängnissen verbracht hat, bewohnte, als der Film 1981 entstand, die ehemalige Küche eines besetzten Hauses im Wedding. Dort wurden die Gespräche mit ihm geführt, die neben Archivmaterial und Aussagen seiner Eltern Hauptteil des Films sind. Fritz Teufel nimmt unter anderem Stellung zu seiner persönlichen Entwicklung, zu seinen Erfahrungen mit der Polizei, den Gefängnissen und der Justiz, zum Leben in der Illegalität, zu Terrorismus und Gewalt.

Fritz Teufel oder Warum haben Sie nicht geschossen? | Dokumentarfilm 1981/1982 | Erstaufführung 02.06.1997 | 3Sat