Die Mauer, unsere Familie und wir
Die Mauer, unsere Familie und wir
Wie lebte es sich in der DDR? Wie weit wirkt die deutsche Teilung bis heute nach? 30 Jahre nach dem Fall der Mauer sind Unterschiede zwischen Ost- und West noch zu spüren. Wie blickt die junge Generation auf den Mauerfall und auf das vereinte Land?
Die Geschwister Franz Hildebrandt-Harangozó und Antonia Hildebrandt wurden nach dem Fall der Mauer geboren und sind in einem vereinten Deutschland aufgewachsen. Sie studieren in Berlin, wohnen unweit der Bernauer Straße, genau dort, wo einst die Mauer die Stadt teilte. An den Wochenenden feiern sie gern im Mauerpark – dort, wo einst der Todesstreifen zwischen Ost- und Westberlin war, feiern heute Menschen aus der ganzen Welt jeden Sonntag ein Volksfest, mit Live-Musik, Flohmarkt und Straßenkünstlern.
Trotzdem spüren die beiden jungen Berliner, dass die Teilungswunden bis heute nicht verheilt sind und wollen herausfinden, warum. Sie gehen in der eigenen Familie auf Spurensuche.
Antonias und Franz’ Großeltern – Regine und Jörg Hildebrandt – sahen einst mit eigenen Augen, wie die Mauer 1961 gebaut wurde, direkt vor ihrer Haustür. Es war ihre bewusste Entscheidung, in Ost-Berlin zu bleiben. Sie wollten das Land von innen heraus verändern. Frauke Hildebrandt, die Mutter der Geschwister, hielt nichts in der DDR. Sie floh noch kurz vor dem Fall der Mauer, im Sommer 1989, nach West-Deutschland. Oma Regine Hildebrandt wurde nach dem Fall der Mauer Politikerin und versuchte den Menschen aus der ehemaligen DDR eine Stimme zu geben.
Dass die Geschichte der Teilung gerade die Menschen aus der ehemaligen DDR stark geprägt hat, wissen Antonia und Franz nicht nur aus den Erzählungen der Familie. Die Geschwister selbst reisen an Orte im Osten des Landes und machen die Erfahrung, dass die jahrzehntelange Teilung noch längst nicht überwunden ist.
Die Mauer, unsere Familie und wir | DW Dokumentation