Armenien – neue Heimat für Russen
Armenien – neue Heimat für Russen
Das kleine Armenien war für Russen früher einmal nur eine Art Vasallen-Staat, eine schwache Ex-Sowjetrepublik mit leicht kontrollierbaren Ambitionen. Doch heute ist Armenien eine neue Heimat für die Russen, die vor dem Krieg und Putins Regime fliehen.
Über 300.000 Menschen Russen flohen seit Ausbruch des Krieges nach Armenien, ein Land mit nur drei Millionen Einwohnern. Die Exil-Russen haben alles hinter sich gelassen, Besitz, Arbeitsplätze und manchmal auch ihre Familien. Alles, was ihnen bleibt, ist das Geld, das sie noch mitnehmen oder überweisen konnten und ihre Energie, um in Armenien neu anzufangen. Sie sind hier zwar willkommen, vor allem wenn sie Bankkonten eröffnen, Firmen neu gründen oder hohe Mieten zahlen. Aber die Armenier misstrauen Russland und seinen Einwohnern, vor allem seit Russland den neuen Krieg nach dem Angriff Aserbaidschans auf Armenien als „Friedenswacht“ beendete.
Pjotr, der aus Moskau floh, spielt nun Eishockey, und das ausgerechnet mit Angestellten des russischen FSB in Armenien. Sasha, die aus St. Petersburg geflohen ist, leistet humanitäre Hilfe für vertriebene Ukrainer oder Armenier. Daniel, der Sibirien verließ, um der Wehrpflicht zu entgehen, wurde vom Sohn eines Putin nahestehenden Oligarchen angeheuert, um in Eriwan eine angesagte Bar zu betreiben, in der die Gegner des russischen Präsidenten verkehren. Im Kaukasus scheint vieles möglich …
Armenien – neue Heimat für Russen | ARTE Reportage