Was uns weniger Abhängigkeit von China kostet
Was uns weniger Abhängigkeit von China kostet
Der Konflikt mit Russland hat Deutschland unvorbereitet in eine massive Energiekrise gestürzt – eine Krise in den Beziehungen mit China hätte wohl noch größere wirtschaftliche Folgen: Auch deshalb hat die Bundesregierung zum ersten Mal eine China-Strategie beschlossen. Das Papier legt auf 61 Seiten die Leitlinien deutscher Politik im Umgang mit der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt fest. Dabei gilt der Grundsatz, dass China zwar Partner, aber auch Wettbewerber und systemischer Rivale ist.
Außenministerin Baerbock erklärte, Deutschland wolle weiter mit China zusammenarbeiten, zugleich aber Risiken minimieren. Unternehmen, die weiter schwerpunktmäßig auf den Handel mit Peking setzten, müssten „in Zukunft das finanzielle Risiko verstärkt selbst tragen“, so Baerbock. China ist Deutschlands größter Handelspartner.
Lange hatte die Ampel um eine gemeinsame Linie gerungen – die Grünen kritisieren immer wieder Menschenrechtsverletzungen und den Umgang Pekings mit Minderheiten. Bei ihrem Besuch in China im April hatte Baerbock auch Pekings Rückendeckung für den russischen Machthaber Putin kritisiert. Xi Jinping hat den russischen Angriffskrieg in der Ukraine bisher nicht verurteilt. Kanzler Scholz setzt dagegen auf einen moderateren Ton – und bekommt dafür Rückendeckung aus dem konservativen Flügel der SPD.
Wie groß ist das Risiko einer Krise in den Beziehungen zu China? Wie teuer ist das sogenannte De-Risking für die deutsche Wirtschaft? Und welche Ziele verfolgt Chinas Machthaber Xi Jinping? Darüber spricht Victoria Reichelt bei ZDFheute live mit dem China-Experten Bernhard Bartsch vom Mercator Institute for China Studies. Außerdem dabei: China-Korrespondentin Miriam Steimer.
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