Von Flensburg zum Darß | Die Küsten des Nordens (3/4)
Von Flensburg zum Darß | Die Küsten des Nordens (3/4)
Die dritte Folge der Dokumentationsreihe beginnt in Deutschlands nördlichster Stadt, Flensburg. Von hier geht es über Eckernförde und Fehmarn nach Lübeck von hier auf den Darß. Das Etappenziel ist der Darß in Mecklenburg-Vorpommern. Von Flensburg brachen die Segler im 18. Jahrhundert in die Karibik auf, um das flüssige Gold Westindiens zu holen, den Rum. Destillateur Marthin Johannsen veredelt das einstige Seefahrergetränk zur begehrten Spirituose. An der Mündung der Flensburger Förde liegt die Geltinger Birk. Hier leben Wildpferde, die sich das renaturierte Land mit wildlebenden Rindern und seltenen Amphibien teilen. Die Route folgt der Schlei tief ins Landesinnere nach Schleswig. Aus der Luft entdeckt man schnell den Wall der alten Wikingersiedlung Haithabu. Reinhard Erichsen ist einer der „Wikinger“, die hier im Sommer die alten Zeiten zum Leben erwecken.
In Eckernförde bevölkern Quallen die Unterwasserwelt der Eckernförder Bucht. In riesigen Schwärmen suchen sie im Sommer die Strände heim. Sandra Piepiorka erforscht die schwimmenden Wesen. Im Marinehafen liegen die U-Boote der Marine vor Anker. Sonarmaat Karolin Peters ist das "Ohr" von U32, und die einzige Frau an Bord. An der Steilküste von Stein lebt Birgit Rautenberg-Sturm, die einen besonderen Weg gefunden hat, die Geschichte der Küste als Druckgrafik zu erzählen. Sie verwendet Zinkplatten, die, eingenäht in Stoff, über Monate im Meer liegen. Rost, Algen und Salzwasser hinterlassen einzigartige Muster, die von der Künstlerin veredelt werden. Beim Leuchtturm Staberhuk auf Fehmarn versammeln sich allabendlich Männer mit einem besonderen Jagdfieber. Stundenlang stehen die Fliegenfischer im Wasser und schwingen ihre Angel wie eine Peitsche. Und die Zwillingsbrüder Manfred und Jürgen Charchulla zeigen, wie man auf der idyllischen Insel den Kick der Geschwindigkeit findet. Als Surfopas bringen sie zusammen 140 Lebensjahre auf die Bretter. Im Niendorfer Hafen verkaufen Fischersfrauen in kleinen Buden fangfrische Meereschen, Steinbutt sowie Scholle und Johanna Orthmann ihre Töpferwaren. Nach wenigen Kilometern taucht Lübeck auf, die Stadt der sieben Türme. Im Hafen liegt die „Lisa von Lübeck“, der Nachbau eines Hanseschiffs. Weder Wrackfunde noch Baupläne gab es, an denen sich Charly Brüser und seine Mitstreiter hätten orientieren können. Kapitän Brüser nennt das: experimentelle Archäologie. Stolz bläht die Kraweel heute ihre Segel. Am Brodtener Ufer finden sich geheimnisvolle Blumen in der Brandung. Sie sind die Überreste von Seebestattungen, die hier regelmäßig stattfinden. Der Architekt Georg Conradi begleitet Menschen auf ihrer letzten Fahrt. Das Salzhaff in der Wismarer Bucht teilen sich Kitesurfer, Segler und Fischer. Früh am Morgen stechen Wolfgang Scheller und sein Sohn vom Reriker Hafen aus in See. Die Fischbestände sind minimiert und der Verdienst gering. Eine kleine Räucherei hält die Familie über Wasser.
Von Flensburg zum Darß | Die Küsten des Nordens (3/4)