Vegan vs. Fleisch – warum der Streit ums Essen eskaliert
Vegan vs. Fleisch – warum der Streit ums Essen eskaliert
Zwischen Klimaschutz, Tierschutz und Gesundheit – der Streit ums Essen spaltet. Radikale Veganer werfen Menschen, die Fleisch essen, Mord vor. Die Gegenseite fühlt sich gegängelt und spricht vom nahenden „Fleischverbot“. Warum eskaliert der Kampf ums Fleisch?
Während Vegetarier auch Produkte vom Tier wie Käse und Milch von der Kuh und Ei in ihre Ernährung integrieren, leben Veganer rein pflanzlich. Exactly-Reporter Felix Schlagwein trifft in Magdeburg vegane Tierrechtler-Aktivisten von „Anonymous for the Voiceless“. Ein Aktivist erzählt uns, dass er sich beim Essen nicht neben eine Person, die Fleisch isst, setzen würde. Die Aktivistengruppe in Magdeburg gibt sich konsequent bis militant: sie werden von Raffaela Raab aus Österreich bei ihrem Protest unterstützt, im Netz bekannt als „Die militante Veganerin“, die mit ihrem Posts auf TikTok Millionen erreicht. An ihren provokanten Auftritten entzünden sich viele Debatten ums essen von Fleisch.
Eine Fleischerei – aber ohne Schlachter oder Metzger: Die Vegane Fleischerei in Dresden vertreibt vegane Fleischalternativen, und erlebte gleich zur Eröffnung Hass im Netz, einen Shitstorm. Der Inhaber Nils Steiger berichtet, in Kommentaren unter Internet-Artikeln sei sogar zum Mord an ihm und seinen Kollegen aufgerufen worden. Und auch mit Google-Bewertungen wurde versucht, den Ruf des Geschäfts zu schädigen. Aber der Markt für Fleischersatz-Produkte wächst.
Der Fleischkonsum in Deutschland ist zwar in den vergangenen Jahren zurückgegangen – um ganze 15 Prozent. Aber wir essen immer noch 52 Kilo Fleisch pro Kopf im Jahr. (Quelle: BMEL) Für unseren Hunger nach Fleisch wurden 2022 allein in Deutschland mehr als 750 Millionen Landtiere (Rind, Schwein und Huhn) geschlachtet. Das sind über 1400 Tiere – pro Minute. (Quelle: BMEL, Destatis) Das hat gravierende Auswirkungen – nicht nur für die Tiere, auch für Klima und die Umwelt: Laut den Vereinten Nationen gehen rund 14,5 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen auf die landwirtschaftliche Tierhaltung zurück. Außerdem braucht sie mehr als drei Viertel der landwirtschaftlich genutzten Flächen weltweit. (Quelle: FAO)
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Ein Film von Felix Schlagwein.
00:00 Intro
01:03 „Die militante Veganerin“ zu Gast in Magdeburg bei Tierrechtsaktivisten von „Anonymous fort the Voiceless“
04:07 Triggerwarnung: Tierschlachtung – Aktivisten zeigen Szenen aus dem Schlachthof
05:27 Raffaela Raab, auch bekannt als „Die militante Veganerin“ vergleicht Massentierhaltung mit dem Holocaust
06:47 „Die militante Veganerin“ diskutiert mit Teenagern, die sie über TikTok kennen, auf der Straße
08:57 Was denken die Passanten in Magdeburg über die Aktion?
09:28 Fleischesser als Mörder bezeichnen – erreicht man so Veränderung?
10:17 Essen stiftet Identität: auf eine Currywurst in Leipzig mit Katja Kröller, Ernährungspsychologin, HS Anhalt
11:57 Die Vegane Fleischerei in Dresden erlebte zur Eröffnung einen Shitstorm im Internet
14:36 Tofu, Soja, Seitan: Der Markt für Fleischersatzprodukte wächst
16:09 Umfrage in Dresden – wie kommen vegane Ersatzprodukte an?
17:08 Der Kampf ums Fleisch in der Politik – CDU/CSU und AfD wettern gegen ein vermeintliches Fleischverbot
19:00 Politikwissenschaftler Philipp Lepenies, FU Berlin
20:08 Fleischkonsum in Deutschland: Ein Problem für Klima und Umwelt
21:26 Deutsche Grillmeisterschaften in Stuttgart: Hier geht’s um die Wurst
22:53 Wie sehen die Teams am Grill und der Veranstalter vom Grill-Wettbewerb den Streit ums Fleisch?
26:54 Die Spannung steigt – Siegerehrung beim Grillwettbewerb
27:58 „Die militante Veganerin“ sieht Fleischkonsum als ethisches Rechtsverbrechen
28:42 Fazit