Tunesien – die verratene Revolution
Tunesien – die verratene Revolution
Am 17. Dezember wählen die Tunesier und Tunesierinnen ein neues Parlament. Aber so richtig enthusiastisch scheint kaum jemand zu sein, Expert:innen rechnen mit einer sehr niedrigen Wahlbeteiligung. Dabei ist gerade der 17. Dezember ein Tag mit großer historischer Bedeutung für die tunesische Demokratie: Am 17. Dezember 2010 hat sich der Gemüsehändler Mohammed Bouazizi vor dem Verwaltungsgebäude einer tunesischen Kleinstadt selbst in Brand gesteckt. Das war der Auslöser des sogenannten Arabischen Frühlings. In großen Teilen der arabischen Welt gingen Menschen für Demokratie und Freiheitsrechte auf die Straße. Und heute? Wie kann es sein, dass Menschen vor 12 Jahren ihr Leben im Kampf für die Demokratie aufs Spiel gesetzt haben – und dass in Tunesien jetzt kaum einer wählen gehen möchte? Darüber sprechen wir mit unserer Korrespondentin Kristina Böker, die in die Kleinstadt zurückgekehrt ist, in der einst die Revolution begann. Und wir fragen den ehemaligen ARD-Korrespondenten und Nahost-Experten Jörg Armbruster, was in anderen Ländern der Region letztlich aus den Träumen des Arabischen Frühlings geworden ist – und mit welcher Einschätzung er damals so richtig daneben lag.
Moderation: Joana Jäschke
Redaktion: Paula Kersten
Bildrechte:picture alliance/dpa/IMAGESLIVE via ZUMA Press Wire | Hasan Mrad
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