Träumer oder Extremisten? Wie sich die Reichsbürger radikalisieren
Träumer oder Extremisten? Wie sich die Reichsbürger radikalisieren
Reichsbürger werden vom Verfassungsschutz beobachtet und Staatsanwaltschaften ermitteln. Waffenfunde unterstreichen die zunehmende Gefahr der Bewegung. Die Schnittmenge zu Rechtsextremen und Neonazis ist groß.
In Deutschland liegt der Ursprung der Szene in der These, dass das Deutsche Reich weiterbesteht und die Bundesrepublik Deutschland gar keine Grundlage hat: das Land sei nach dem Zweiten Weltkrieg niemals wieder ein souveräner Start gewesen. Es gebe keine Verfassung, keinen Friedensvertrag und daher auch keine staatliche Autorität.
In der „harmlosen“ Variante verweigern sich Menschen der Steuerpflicht, bezahlen keine Strafzettel und gehen aggressiv gegen jede Autorität vor. In den letzten Jahren radikalisierte sich die Szene und hat enge Verbindungen zu Verschwörungserzählungen, die etwa die QAnon-Bewegung aus den USA verbreitet. Danach gibt es eine Weltverschwörung, einen „Tiefen Staat“, der ohne jeden demokratischen Einfluss die Geschicke einzelner Nationen bestimmt.
Das eint die Szene in vielen Ländern, es gibt Querverbindungen etwa zwischen Trump-Anhängern und der deutschen Szene. Denn vom ehemaligen US-Präsidenten und Wladimir Putin erwarten viele Anhänger der Reichsbürger-Ideologie die Rettung vor der Weltverschwörung und dem unterstellten „Great Reset“. Und da treffen sich Nationalismus, Antisemitismus und die Sehnsucht nach autoritärer Staatsführung.
Träumer oder Extremisten? Wie sich die Reichsbürger radikalisieren | ZDFinfo Doku
Ein Film von Rainer Fromm