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MrSpinnert von MrSpinnert, vor 1 Jahr
Zwischen Ostsee und Haff – vom Überlebenskampf der letzten Fischer

Die festgelegten Fangquoten der EU für 2023 bedeuten für die Fischer in Mecklenburg-Vorpommern Fischen mit angezogener Handbremse: Lediglich die kleine Küstenfischerei, die mit Stellnetzen und Reusen arbeitet, darf in der westlichen Ostsee noch Hering und maximal 500 Kilogramm Dorsch fangen.

Immerhin dürfen die Fischer in diesem Jahr 25 Prozent mehr Scholle fischen, weil deren Bestand sich positiv entwickelt hat. Anders sieht es beim Dorsch aus, seit 2016 sinken die Bestände, der Nachwuchs ist kleiner und dünner geworden.

Dies beobachtet das Team des Thünen-Instituts für Ostseefischerei, Quoten-Berater der EU-Kommission, seit Jahren. Für die Feldforschung fahren die Wissenschaftler regelmäßig in die Ostsee vor Boltenhagen.

Derweil steuern die meisten Fischer gar nicht mehr in Richtung Meer, sondern bleiben im Haff, denn hier gibt es Hering, Flunder und Aal. Der 26-jährige Sebastian Juhlke aus Altwarp und der 58-jährige Roland Scheller aus Rerik haben noch nicht aufgegeben. Doch die Zeiten sind schwer: ausgedehnte Schonzeiten für einige Fischarten, viel Papierkram für Brüssel und geringe Verkaufspreise für den frischen Fang. Ein Alltag zwischen Ostsee und Haff, zwischen Aal und Zander.

Zwischen Ostsee und Haff – vom Überlebenskampf der letzten Fischer | Die Nordreportage | NDR