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MrSpinnert von MrSpinnert, 2 Wochen her
Tiere ohne Grenzen

Im Anthropozän ist der Homo sapiens zum Homo mobilis geworden: Autobahnen, Eisenbahnen, Flug- und Schiffsverbindungen. Aber auch Wildtiere wollen mobil sein. Das waren sie schon immer, auch wenn uns weder Straßenkarten noch Navigationssysteme ihre Wanderrouten zu Lande, zu Wasser und in der Luft zeigen. Ihre Wanderungen sichern sie die Artenvielfalt Europas.

Wölfe und Bären, Biber und Fischotter, Hirsche, Amphibien, Kraniche und Lachse wollen wandern – oft Hunderte, ja Tausende Kilometer weit. Sie kennen keine Landesgrenzen. Ihre Wege führen von Winterquartieren zu Brut- und Laichplätzen, von Sommer- zu Winterweiden, von besetzten oder zerstörten Habitaten zu neuen Lebensräumen.
Durch ihre Wanderungen erneuern die Tiere den Genpool ihrer Populationen und sichern so die Artenvielfalt Europas. Zwei Jahre lang hat das Kamerateam in neun Ländern gearbeitet. Der Naturreichtum Mitteleuropas ist nach wie vor beeindruckend. Das haben auch die Dreharbeiten gezeigt: Überall dort, wo Menschen neben ihren eigenen Interessen auch auf die Bedürfnisse der Wildtiere Rücksicht nehmen, indem sie zum Beispiel Grünbrücken und Fischtreppen bauen, wird das Angebot unglaublich schnell angenommen.
Ein Lichtblick für die Tierwelt und für den Menschen gleichermaßen. Gleichzeitig entdecken Wildtiere auf eigene Faust Trittsteine und neue Korridore: verlassene Bergbaugebiete, Truppenübungsplätze – Lost Places, die sich die Wildnis erstaunlich schnell zurückerobert.

Tiere ohne Grenzen | ARTE Family
Dokumentation, Regie: Franz Hafner (Österreich/Frankreich 2023, 44 Min)