Super-GAU von Tschernobyl: War die Katastrophe absehbar?
Super-GAU von Tschernobyl: War die Katastrophe absehbar?
Tschernobyl sollte das größte Atomkraftwerk der Welt werden. Ein Prestige-Projekt, das in der größten nuklearen Katastrophe der Geschichte endete. Doch Ingenieure und KGB-Agenten warnten die Regierung in Moskau vor tödlichen Risiken. War die Katastrophe absehbar?
Wie konnte es zur Explosion des Atomkraftwerkes im April 1986 kommen? Und was verschweigt Moskau bis heute über den Unfall? Zeitzeuginnen und Zeitzeugen geben Einblicke in den Aufstieg und Niedergang von Tschernobyl – ein Ort, an dem der Glaube an die Atomkraft zur folgenschweren Katastrophe wurde.
Seit 1971 arbeitet der junge Atomingenieur Nikolai Steinberg auf der gigantischen Baustelle des Atomkraftwerkes Tschernobyl. Im Studium in Moskau hat er erstmals von dem geheimen Reaktor RBMK erfahren, der die Wirtschaft der Sowjetunion mit Energie versorgen soll.
Im Nirgendwo baut die Sowjetunion ein Paradies für Atomingenieure und deren Familien. Es entstehen das Atomkraftwerk Tschernobyl mit vier Reaktorblöcken und die ukrainische Stadt Prypjat. Es ist eine Stadt vom Reißbrett für die „Atomschtschiki", jene Atom-Technikerinnen und Techniker, die im und um das Atomkraftwerk arbeiten und leben. Die junge Stadtplanerin Maria Protsenko wird Chefarchitektin der Stadt.
Die Atomstadt Prypjat ist für die neu ankommenden Sowjetbürger ein Paradies: Es gibt Schulen, Schwimmbäder, Kindergärten, Kultur- und Einkaufszentren. Aus der Stadt verkehrt täglich ein superschnelles Tragflächenboot über die Flüsse Prypjat und Dnjepr in die Metropole Kiew.
Super-GAU von Tschernobyl: War die Katastrophe absehbar? | ZDFinfo Doku
Ein Film von Dirk Schneider und Ariane Riecker