Schloss Reinhardsbrunn – Thüringens verlorenes Paradies
Schloss Reinhardsbrunn – Thüringens verlorenes Paradies
Reinhardsbrunn – nicht weit von Gotha, ist nicht weniger, als der Geburtsort Thüringens. Das Jagdschloss des Herzogtums Sachsen-Coburg und Gotha, das so eng verflochten ist mit dem englischen Königshaus, ist aber auch ein heiliger Ort des deutschen Mittelalters, ein legendenumwobener Fluchtort der Nazis, ein nobles Devisenhotel der DDR und ein trauriges Treuhandkapitel – kurzum: ein deutsches Lesebuch, ein Schloss voller Geister der Vergangenheit, verlassen und trotzdem wunderschön.
2018 werden die Eigentümer dieses denkmalgeschützten Schlosses, eine Firma aus Russland, durch den Freistaat Thüringen enteignet – nach 20 Jahren des Verfalls. Es ist das erste Mal, dass eine solche – völlig legale und trotzdem umstrittene – Entscheidung in Deutschland tatsächlich durchgesetzt wird. Mit dem Willen von „ganz oben“, forciert von Ministerpräsident Bodo Ramelow, unterstützt durch die breite Bevölkerung und auch durch Prinz Andreas von Sachsen-Coburg und Gotha. Dessen berühmter Großvater Carl Eduard, der noch in England geboren wurde, später als strammer Nazi seinem Führer Adolf Hitler das Schloss Reinhardsbrunn als Fluchtort versprach.
Warum ist Reinhardsbrunn so wichtig für die Thüringer? Der Film begleitet Christoph von Berg durch das verfallene Schloss und erinnert mit Elisabeth Hügel an die glanzvollen Zeiten des Interhotels in den 1980ern.
Schloss Reinhardsbrunn – Thüringens verlorenes Paradies | MDR DOK