Psychologie für Polizisten
Psychologie für Polizisten
Seit rund 20 Jahren versteht man Psychologie in der französischsprachigen Schweiz zusehends als entscheidenden Faktor in der Polizeiarbeit. Der innovative Ansatz bei der Polizistenausbildung, bei dem Ordnungskräfte verständnisvoll auftreten, dekonstruiert gleichzeitig das klassische Berufsbild. Dieses Modell ist einzigartig in Europa.
„Re: Psychologie für Polizisten“ zeigt einen innovativen Ansatz bei der Polizistenausbildung in der französischsprachigen Schweiz. Psychologen hatten in der Polizeiarbeit lange eine eher beobachtende Rolle inne, mittlerweile sind sie zu zentralen Akteuren geworden. Ihr Einfluss ist in der gesamten Institution wahrzunehmen. Dies beginnt bereits bei den Einstellungsverfahren der werdenden Polizisten: „Eine Polizei, die nur in Kampfbereitschaft investiert, hat keine Zukunft. Physische Kraft und Kondition werden zunehmend durch Technologie ersetzt. Mittlerweile wird von einem Polizeibeamten soziale Kompetenz, ein gutes Urteilsvermögen und eine hohe Anpassungsfähigkeit erwartet“, erklärt Séolane Bouchoucha, Psychologin bei der Kantonspolizei Genf.
Die Psychologen bei der Polizei in der französischsprachigen Schweiz wollen das Klischee vom „Rambo-Cop“ dekonstruieren und die Beamten darin bestärken, Empathie zu zeigen und zuzuhören. In der Praxis zahlt sich dieser Ansatz bereits aus: 90 Prozent aller Einsätze lassen sich durch Gespräche lösen, bei den übrigen 10 Prozent ist eine Festnahmetechnik vonnöten.
Diese Entwicklung ist politisch gewollt und entspricht dem staatlichen Bestreben, Polizei und Bevölkerung einander anzunähern.
Psychologie für Polizisten | ARTE Re:
Reportage (F 2024, 30 Min)