Presseclub: Nach den Silvester-Krawallen – was tun gegen die Gewalt?
Presseclub: Nach den Silvester-Krawallen – was tun gegen die Gewalt?
Die Ausschreitungen und Krawalle in der Silvesternacht in Berlin, aber auch in anderen Städten wie Bonn, Hagen oder Duisburg haben deutlich gemacht, dass Deutschland ein Problem hat. Die gezielten Attacken auf Polizisten, aber auch auf Krankenwagen und Ersthelfer zeigen eine neue Qualität der Gewalt, die viele Bürger fassungslos macht.
Die gesellschaftliche Debatte ist über ein alleiniges Böller-Verbot längst hinaus. Es geht um zunehmende Respektlosigkeit einer bestimmten Gruppe überwiegend junger Männer gegen den deutschen Staat. Die Stadtteile, in denen die Gewalt eskaliert ist, sind von Armut, sozialen Problemen und einem hohen Migrantenanteil geprägt.
Wer waren die Täter? Wie kann man Einsatzkräfte besser schützen? Reichen die Strafen und Gesetze, wenn alle festgenommenen Randalierer nach einem Tag wieder auf freiem Fuß sind? Konservative Politiker fordern bereits härtere Strafen. Die Ursachen und Konsequenzen der Silvesternacht bestimmen auch die politische Auseinandersetzung vor der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus. Versagt der Staat beim Durchsetzen seiner Regeln? Helfen Böller- und Alkoholverbote in bestimmten Stadtteilen? Oder muss man vielmehr die sozialen Ursachen angehen, mehr Geld für Schulen und Sozialarbeit in prekären Stadtteilen? Wie holt man frustrierte junge Männer von der Straße? Wie lernen Sie Respekt vor einem Staat, dessen Gewaltmonopol sie ablehnen?
Darüber diskutiert WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn mit den Gästen:
- Hasnain Kazim, freier Autor
- Eva Quadbeck, Redaktionsnetzwerk Deutschland
- Jasper von Altenbockum, Frankfurter Allgemeine Zeitung
- Ulrike Winkelmann, taz.die tageszeitung
Presseclub: Nach den Silvester-Krawallen – was tun gegen die Gewalt?