Prags vietnamesische Community startet durch
Prags vietnamesische Community startet durch
Lange blieb die vietnamesische Community in Tschechien weitgehend unter sich. Aber die zweite Generation öffnet sich und ihre Kultur zunehmend.
Die vietnamesische Community in Tschechien ist die viertgrößte Minderheit des Landes. Sie blieb mehrere Jahrzehnte weitgehend unter sich. Die zweite Generation der vietnamesisch-stämmigen Vertragsarbeiter öffnet sich und ihre Kultur zunehmend. Am Marktgelände Sapa, dem Geschäfts- und Kulturzentrum der vietnamesischen Community am Rande von Prag, wird das sichtbar. Auf 35 Hektar finden sich dort vietnamesische Restaurants, Supermärkte und ein Kindergarten. Gemeinsam mit anderen Tschecho-Vietnamesen ihrer Generation veranstalten der 27-jährige Duc Anh Le und der 35-jährige Manh Tung Nguyen Führungen über das Marktgelände, um den Tschechen ihre Lebensweise und Kultur näher zu bringen.
Dabei kennen viele der Jüngeren die vietnamesischen Traditionen und auch die Sprache selbst nicht mehr so genau. Oft bestehen deshalb Sprachbarrieren zwischen Eltern und Kindern. Duc etwa hat erst zu seinen vietnamesischen Wurzeln gefunden, als seine Eltern ihn nach Sapa mitnahmen. Auch Tung war früh mit seiner Identität als Tschecho-Vietnamese konfrontiert: In seiner Kindheit war er rassistischen Anfeindungen ausgesetzt. Heute führt er mehrere Firmen in Sapa, während Duc für ein großes Finanzunternehmen arbeitet. Ihren Aufstieg haben sich beide hart erarbeitet, und engagieren sich noch zusätzlich für ihre Gemeinschaft. Sie sind Mitbegründer des Kultur-Vereins Viet Up, der im Herbst das „Bananen-Fest“ im Zentrum von Prag veranstaltet, um Tschechen die vietnamesische Kultur zu zeigen.
Prags vietnamesische Community startet durch | ARTE Re:
Reportage (D 2023, 31 Min)