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MrSpinnert von MrSpinnert, vor 12 Monaten
Neuseeland: Carbon Farms mit Nebenwirkungen

In Neuseeland pflanzen sie Wälder als „carbon farms“, die das Kohlendioxid aus der Atmosphäre aufnehmen sollen. Die Waldbauern verkaufen dann internationalen Unternehmen CO2-Gutschriften, damit diese ihre eigenen Treibhausgasemissionen ausgleichen können. Ein gutes Geschäft, allerdings mit unerwarteten Nebenwirkungen.

In den letzten zwanzig Jahren hat sich Neuseeland im südwestlichen Pazifik zu einem der weltweit führenden Anbieter von CO2-Gutschriften entwickelt, sie verkaufen jedes Jahr CO2-Ausgleichszertifikate im Wert von mehr als einer Milliarde Euro. Unternehmen wie Ikea, Shell oder Boeing können sich in Neuseeland eine Art „Recht auf Verschmutzung“ erkaufen, sehr zur Freude der neuseeländischen Regierung und der Forstindustrie.
Die „Carbon Farms“ aber haben katastrophale Auswirkungen auf die Umwelt und die Gemeinschaften, die in der Umgebung leben. Sie pflanzen dort beinahe ausschließlich exotische Kiefern, die nicht in Neuseeland beheimatet sind. Stürme entwurzeln sie leicht, tausende Bäume werden mitgerissen, die Flüsse schwemmen sie an Strände, auf Farmland und neben Häuser. Farmer wie die Kiwi-Züchter Bridget und Mike Parker müssen deshalb erst viele Baumstämme von ihren zerstörten Feldern räumen, ehe sie wieder neu pflanzen können. Im besonders betroffenen Osten Neuseelands protestieren auch die Maori gegen die Folgen der Carbon Farms.

Neuseeland: Carbon Farms mit Nebenwirkungen | ARTE Reportage