Moore: Problem und Hoffnungsträger fürs Klima
Moore: Problem und Hoffnungsträger fürs Klima
Man könnte es sich wie eine riesige Badewanne vorstellen: Rund um ein Gebiet von 73 Hektar Fläche wird ein Damm gezogen mit Überläufen, Wasserstandsmessern und allem Drum und Dran. Wenn es regnet, sammelt sich darin das Wasser. Und dann hat das Torfmoos alles, was es zum Wachsen braucht. Das ist es, was Janis Ahrens von der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein im vormals trockengelegten Grootmoor bei Bad Bramstedt getan hat.
Moore sind ein Problem und ein Hoffnungsträger für das Klima zugleich. Sind sie entwässert, entlassen sie massenweise Kohlendioxid in die Luft. Zwölf Prozent der CO2-Emissionen im moorreichen Schleswig-Holstein stammen aus trockengelegten Mooren. Werden sie dagegen wieder renaturiert, tritt das Gegenteil ein: Die Emissionen werden nicht nur gestoppt, das wachsende Torfmoos bindet auch weiteres Kohlendioxid aus der Luft.
Die Wiedervernässung trockengelegter Moore ist also eine wichtige Klimaaufgabe. Eine Aufgabe für den jungen Fachmann Janis Ahrens. Die Renaturierung entwässerter Moore ist ein komplexer Job: Bodenanalyse und Reptilienschutz, Bauplanung und Baubegleitung, Janis Ahrens ist für den gesamten Prozess verantwortlich.
Früher hat er Müll gesammelt und gegen Castor-Transporte demonstriert, heute setzt sich der studierte Naturschützer und Landschaftsplaner beruflich für die Umwelt ein. Dabei ist er froh, sagt er, dass er die Verantwortung für das Klima nicht auf die Politik und die Gesellschaft schieben muss. Ihm liegt es eher, selbst etwas zu dafür tun.
Moore: Problem und Hoffnungsträger fürs Klima | Die Nordreportage | NDR Doku