Messer, Terror und Gewalt – verliert der Staat die Kontrolle?
Messer, Terror und Gewalt – verliert der Staat die Kontrolle?
Mannheim, Solingen, Wolmirstedt – die wachsende Zahl gewalttätiger Angriffe mit Messern beunruhigt die Bevölkerung. Über Ursachen und mögliche Lösungen diskutiert die Runde bei „Fakt ist!“
Noch zögern manche Experten, von einem Trend zu sprechen. Fakt ist: Die Zahl gewalttätiger Vorfälle/Straftaten, bei denen ein Messer als Waffe zum Einsatz kommt, ist gestiegen. Die Sicherheitslage hat sich verändert. Vor allem aber ist das Bedrohungsgefühl in der Bevölkerung gewachsen. Der tödliche Messerangriff, bei dem am 23. August in Solingen drei Menschen getötet wurden, hat das noch einmal verschärft.
Viele Taten geschehen gar nicht öffentlich, sondern im häuslichen Bereich. Die Täter sind in den allermeisten Fällen jung und männlich. Viele von ihnen werden dem Zuwanderermilieu zugerechnet – aber das trifft längst nicht auf alle zu. Ungeachtet der Herkunft sitzt das Messer inzwischen deutlich lockerer, wenn Streitigkeiten ausgetragen werden, sagen Experten.
Seit Jahren schon sucht die Gesellschaft nach Wegen, mit dem gestiegenen Aggressionspotential umzugehen. Die Antwort der Politik bestand bislang im Verbieten: vielerorts wurden auf besonders frequentierten öffentlichen Plätzen Waffenverbotszonen eingerichtet.
Nach dem islamistischen Messer-Anschlag von Solingen sollen viele Regelungen noch einmal verschärft werden. Wenige Tage nach dem Attentat hat die Bundesregierung hat ein sicherheitspolitisches Maßnahmenpaket vorgestellt, das die Verbote für das Tragen von Messern deutlich ausweiten soll, den Behörden mehr Befugnisse im Kampf gegen den Islamismus zugestehen will und ein deutlich strengeres Vorgehen gegen illegale Migration vorsieht.
Kritiker sehen darin pure Symbolpolitik, während andere eine Verschärfung für längst überfällig halten. Auch Stimmen nach intensiverer Überwachung werden laut.
Werden strengere Regeln helfen, das Problem zu lösen?
Warum hat das bisher kaum funktioniert?
Wie gehen wir als Gesellschaft um mit der Bedrohung?
Über diese und andere Fragen diskutiert Anja Heyde mit folgenden Gästen:
- Tamara Zieschang (CDU), Innenministerin Sachsen-Anhalt
- Lamya Kaddor (B'90/Die Grünen), Bundestagsabgeordnete und Islamwissenschaftlerin
- Dirk Peglow, Bundesvorsitzender Bund Deutscher Kriminalbeamter
- Hans Goldenbaum, Fachberater Gewalt- und Radikalisierungsprävention aus Halle
Bürgerreporter Stefan Bernschein hat wieder Menschen zu Gast, die ihre Meinungen und Erfahrungen zum Thema einbringen, darunter viele aus der MDRfragt-Gemeinschaft.
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