Gegen Land und Leute – Der Kongress schaut auf den Krieg (9/9)
Gegen Land und Leute – Der Kongress schaut auf den Krieg (9/9)
Am 23. Mai 1618 reiten bewaffnete Vertreter der protestantischen böhmischen Stände zum Prager Schloß: Hier walten die ungeliebten Statthalter des katholischen Habsburger Kaisers ihres Amtes. Die Ständevertreter überwinden die Wachen, stürmen ins Kanzleizimmer und stürzen zwei Statthalter und einen Sekretär aus dem Fenster: Der „Prager Fenstersturz“ ist das letzte Glied in einer Kette langanhaltender, ungezählter Auseinandersetzungen, die dem Dreißigjährigen Krieg vorausgingen.
Die Dokumentation „Gegen Land und Leute“ verfolgt die Konflikte zurück bis ins Jahr 1380, als John Wiclif der Kirche das Recht auf ihren Besitz absprach. Der renommierte Oxforder Theologe berief sich in der Begründung seiner Ansichten auf die Bibel und wurde zum geistigen Vater der Reformationsbewegung.
Peter Milger ist an Originalschauplätze gereist und hat unter anderem in Breitenfeld, Rothenburg, Memmingen, Donauwörth und Prag nach den Spuren der Geschichte gesucht. Zahlreiche Zeitdokumente belegen, daß es in den Feindseligkeiten kaum um Religion, wohl aber um Land und Macht ging. (Sendetext BR)
Gegen Land und Leute – Der Dreißigjährige Krieg – Der Kongress schaut auf den Krieg (9/9) | 25.10.1998 | Hessen Fernsehen